FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine wachsende Zahl von Kreditinstituten gibt die Strafzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) an Kunden weiter. "Der Anteil der Banken in Deutschland, die ihre Kundeneinlagen im Durchschnitt negativ verzinsen, nahm 2020 weiter zu", heißt es im am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Deutschen Bundesbank.
Unternehmen sind seit geraumer Zeit von Minuszinsen auf Sichteinlagen wie Giro- und Tagesgeldkonten und auf Termineinlagen wie Festgeld betroffen. Auch bei Sichteinlagen von Privatkunden sei "ein bisher ungebrochener Aufwärtstrend erkennbar", schreibt die Bundesbank. Negativzinsen auf Termineinlagen seien hier bislang die Ausnahme.
Nur rund 1 Prozent der Institute aus einer Stichprobe von 212 Geldhäusern meldeten im Dezember 2020 demnach im Schnitt negative Zinsen auf Termineinlagen von Privatkunden. Festgeld und Co. seien im Durchschnitt weiterhin positiv verzinst. Bei Sichteinlagen privater Haushalte lag der Anteil der Finanzhäuser, die im Schnitt negative Zinsen erheben, Ende vergangenen Jahres bei 42 Prozent. Wie viele Banken in Deutschland negative Einlagenzinsen eingeführt haben, geht aus der Stichprobe nicht hervor.
Geschäftsbanken müssen aktuell 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie überschüssige Gelder bei der EZB parken. Auch wenn es inzwischen Freibeträge für bestimmte Summen gibt, bleibt dies für die Branche eine Milliardenbelastung. Die Kosten geben immer mehr Geldhäuser ganz oder teilweise weiter und berechnen Kunden Negativzinsen, vor allem bei größeren Summen.
Negative Zinsen für Unternehmen beschränken sich der Bundesbank zufolge nicht mehr auf bestimmte Bankengruppen, "sondern scheinen mittlerweile eine übliche Praxis zu sein." Von Privatkunden erheben demnach vor allem Sparkassen und Genossenschaftsbanken Minuszinsen und weniger Großbanken und Regionalbanken. Kontoführungsgebühren, die zusätzlich oder stattdessen verlangt werden, sind nicht in der Statistik enthalten./mar/DP/mis
Quelle: dpa-AFX

Startseite > News & Analysen > Finanzmarkt > Bundesbank: Immer mehr Kreditinstitute verlangen Negativzinsen
Bundesbank: Immer mehr Kreditinstitute verlangen Negativzinsen
| Quelle: dpa-AFX | Lesedauer etwa 2 min.
|
Text vorlesen
Stop
Pause
Fortsetzen
Werbung
Das könnte Sie auch interessieren
Im Artikel erwähnt...
|
2,87 | -0,35% |
EUR | -0,01 | |
Porträt - Chart - Kennzahlen - Firmenprofil |
Fundamentale Analysen | Urteil | |
---|---|---|
06.04. | CREDIT SUISSE | Positiv |
23.03. | JPMORGAN | Neutral |
17.03. | JPMORGAN | Neutral |
Weitere Wertpapiere... | ||
---|---|---|
Deutsche Bank | 10,39 | +0,44% |
EUR | +0,05 | |
Commerzbank AG | 5,06 | -1,27% |
EUR | -0,07 | |
ING Group N.V. | 10,39 | -0,76% |
EUR | -0,08 | |
UniCredit S.p.A. | 8,56 | +0,04% |
EUR | +0,00 | |
+ alle anzeigen |
Weitere Nachrichten
Meistgelesen
weitere oft gelesene NachrichtenAktuelles
weitere MarktberichteNews-Suche
Aktuelle Videos
zur MediathekWerbung
Werbung
Diese Seite empfehlenschliessen
Interessant, oder?
Teilen Sie diese Seite auf Facebook oder Twitter
Teilen Sie diese Seite auf Facebook oder Twitter
Wenn Sie auf die Teilen-Buttons klicken und sich bei den Betreibern einloggen, werden Daten an den jeweiligen Betreiber übermittelt. Bitte beachten Sie die Datenschutzerklärung.
Aktuelle Umfrageschliessen
Wie, glauben Sie, wird der DAX am Ende dieser Woche - KW 15 - stehen?