
Extrem schwache Quartalszahlen konnten die leidgeprüften Anleger von CTS Eventim nicht mehr schockieren. Trotz eines Umsatzrückgangs von 97 Prozent liegt die Aktie am Donnerstag im Plus.
Für den Konzern, der auch die Lanxess Arena in Köln, die Berliner Waldbühne und große Hallen in Kopenhagen und London betreibt, hatte sich das Unheil früh abgezeichnet. Bereits im ersten Quartal waren die Geschäfte eingebrochen, nun kamen sie fast vollständig zum Erliegen. Mit 13,9 Millionen Euro lag der Umsatz von CTS Eventim im zweiten Quartal fast 97 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Kosten- sowie Effizienzmaßnahmen hätten in der Krise zwar Entlastungen in zweistelliger Millionenhöhe gebracht und Investitionen wurden auf ein Mindestmaß gekappt. Das reichte aber nicht, um noch Gewinne zu machen. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 40,9 Millionen Euro – vor einem Jahr wurden noch 21,8 Millionen Euro verdient.
Der Konzern gibt wegen der Covid-19-Pandemie weiter keine Prognose für das laufende Jahr ab, schätzte seine Wettbewerbsposition nach Ende der Beschränkungen aber als sehr gut ein. "Wir werden aus der Krise gestärkt und agiler hervorgehen", sagte Konzernchef Klaus-Peter Schulenberg. "Dass es inzwischen wieder Veranstaltungen mit mehreren hundert Besuchern gibt, ist ein hoffnungsvolles Zeichen."
In der Branche wird ohnehin seit längerem gemunkelt, dass wohl viele kleine und mittlere Veranstalter die Corona-Pandemie nicht überstehen. CTS Eventim als einem Riesen in der Branche werden da bessere Chancen eingeräumt. Das Unternehmen könne stärker aus der Krise herauskommen, wenn andere Anbieter das Feld räumen müssten, sagte ein Händler.
Das macht die Aktie von CTS Eventim
Die CTS-Eventim-Aktie -3,82% notierte nach anfänglichen Verlusten zuletzt gut ein Prozent im Plus bei 35,92 Euro. Ein Händler sagte, das zweite Quartal sei so schlecht ausgefallen wie befürchtet. Es habe aber auch niemand mit guten Nachrichten rechnen können. Die Ergebniszahlen schienen in Anbetracht der Lage sogar "okay".
Die Aktie von CTS Eventim hat sich von ihrem Corona-Crash bisher nicht so recht erholen können, gehört die Branche doch neben Fluggesellschaften und Reiseveranstaltern zu den am heftigsten getroffenen Wirtschaftssektoren.
