
Der Energiekonzern RWE testet zusammen mit drei anderen Unternehmen vor der Küste Norwegens eine schwimmende Windkraftanlage. Die Turbine stehe auf dem weltweit ersten vollständig industriell gefertigten, schwimmenden Fundament, teilte die RWE-Sparte für Erneuerbare Energien, RWE Renewables, am Mittwoch mit.
Das schwimmende Fundament verfügt laut RWE über ein Kielelement. Am Meeresboden befestigt wird es mit drei Ankerketten. Der Prototyp mit einer 3,6 Megawatt-Windturbine befindet sich rund 16 Kilometer vor der norwegischen Küste. Die Wassertiefe beträgt dort etwa 200 Meter. Der Strom wird über ein Kabel ans Festland geleitet. Der "Tetraspar" genannte Prototyp sei erfolgreich an das norwegische Stromnetz angeschlossen worden.
RWE sieht sich als Vorreiter bei schwimmenden Windkraftanlagen. Bis 2030 plant das Unternehmen Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 1.000 Megawatt in Betrieb oder im Bau zu haben. Derzeit ist RWE auch an zwei weiteren Pilotprojekten in Spanien und den USA beteiligt, die nach Angaben einer Sprecherin aber noch nicht in Betrieb sind.
Weitere Unternehmen mit im Boot
Neben RWE sind auch die Energieunternehmen Shell (Niederlande) und Tepco (Japan) sowie das dänische Technologieunternehmen Stiesdal, das die Turbinenplattform entwickelt hat, an dem Projekt beteiligt. Die Energieunternehmen erhoffen sich von dem Tetraspar-Konzept schnellere Herstellung, Montage und Errichtung sowie geringere Materialkosten.
Das macht die RWE-Aktie
Zur Wochenmitte notierte die RWE-Aktie +0,23% am späten Nachmittag rund 1,6 Prozent fester bei 34,71 Euro. Damit näheren sich die Papiere in großen Schritten der 35-Euro-Marke. Bei einem Sprung darüber könnte die Aktie das bisherige Sechs-Monats-Hoch bei 35,50 Euro überwinden und damit ein neues Kaufsignal liefern.
