
Scout24 hat am Donnerstag anlässlich eines Kapitalmarkttages über seine mittelfristigen Ziele informiert. Dabei will der MDAX-Konzern auch mit Dienstleistungen über das reine Anzeigengeschäft hinaus in den kommenden Jahren weiter wachsen. Bereits im kommenden Jahr rechnet das Management dabei mit einem zweistelligen Umsatzwachstum. An der Börse war die Scout24-Aktie am Donnerstag mit massiven Kursverlusten allerdings nur Schlusslicht im MDAX.
Ab kommenden Jahr will der Betreiber des Immobilienvergleichsportals Immoscout24 ordentlich aufs Gas Treten: So soll der Umsatz um elf bis zwölf Prozent steigen. Das Ergebnis aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) soll dabei um sechs bis acht Prozent zulegen.
"Auch über das Jahr 2022 hinaus wollen wir unsere Umsatzerlöse im zweistelligen Prozentbereich steigern. Dabei wird sich das Ergebniswachstum wieder beschleunigen", sagte Finanzchef Dirk Schmelzer laut Mitteilung vom Donnerstag anlässlich eines Kapitalmarkttages.
Die Konzernführung rechnet dabei bis 2026 mit einem durchschnittlichen Wachstum von zwölf Prozent pro Jahr. Beim operativen Ergebnis soll pro Jahr ein Zuwachs von 13 Prozent zu Buche stehen, wobei Scout24 für 2023 mit etwas mehr rechnet und ein Ergebniswachstum von 13 bis 15 Prozent in Aussicht stellt. Zum Vergleich: Für das laufende Jahr ist ein Anstieg von rund neun Prozent eingeplant. Erst kürzlich hatte der Konzern allerdings seine Margenprognose etwas gesenkt, da die jüngsten Zukäufe wie vermiete.de und Propstack bisher noch nicht so profitabel sind.
Kundenbindung im Fokus
Unter anderem will Scout24 die Zahl der bezahlten Mitgliedschaften für Mieter und Käufer kräftig ankurbeln. Diese sind mit gewissen Vorteilen verbunden, wie etwa dem Zugang zu exklusiven Vorverkaufsangeboten. Bis 2026 soll bei den Mitgliedschaften laut einer Präsentation zum Investorentag die Zahl der monatlich aktiven Nutzer auf mehr als 400.000 ausgebaut werden. Zum Vergleich: Im vergangenen September lag die Zahl bei 236.000. Auch bei den angeschlossenen Maklern führt das Unternehmen derzeit ein Mitgliedschaftsmodell ein.
Das macht die Scout24-Aktie
An der Börse stießen die neuen Prognosen am Donnerstag auf wenig Begeisterung: Die Scout24-Papiere -2,81% weiteten ihre anfänglichen Verluste aus und sackten bis auf 53,20 Euro ab, womit sie nicht nur MDAX-Schlusslicht +1,08%waren, sondern auch den tiefsten Stand seit April 2020 markierten. Zum Xetra-Handelsschluss stand ein Minus von 8,8 Prozent auf 54,10 Euro zu Buche.
