BERLIN (dpa-AFX) - Vertreter der Kirchen und die Gewerkschaft Verdi feiern an diesem Mittwoch 1700 Jahre arbeitsfreier Sonntag - doch zum Jubiläum gibt es Streit. Der Handelsverband HDE will für mehr Möglichkeiten zur Sonntagsöffnung seiner Geschäfte bis vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. Verdi stemmt sich dagegen, dass die Läden demnach verstärkt am Sonntag öffnen sollen. "Sonntagsöffnungen sind nicht die Lösung für einen zukunftsfähigen und nachhaltigen Handel", sagte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Konstantin der Große soll am 3. März 321 in einem für das Christentum wichtigen Edikt befohlen haben, dass "am Tag der Sonne alle Richter, ebenso das Volk in den Städten, sowie die Ausübung der Künste und Handwerke ruhen" sollen. Selbst im Mittelalter blieb Sonntagsarbeit trotz verpflichtender Messen für Christen für viele die Regel. Erst in der frühen Neuzeit gab es völlige Sonntagsruhe. Die Gewerkschaft Verdi und Kirchenvertreter wollten das Jubiläum an diesem Mittwoch mit einer Online-Veranstaltung feiern.
Vor dem Hintergrund der Existenzangst vieler Geschäftsinhaber wegen des Corona-Lockdowns pocht der Handelsverband Deutschland HDE derzeit aber auf mehr Öffnungschancen am Sonntag. So sagte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser am Montag bei einer Veranstaltung des Arbeitgeberverbands BDA, die Sonntagsöffnung ohne speziellen Anlass sollten bei den Entscheidungen der Kommunen eine Rolle spielen, wenn es darum gehe, Innenstädte attraktiv zu machen. "Wir sind da immer wieder im Dialog mit unserem Sozialpartner Verdi." Aber der HDE habe auch weiter eine bereits angekündigte mögliche Verfassungsbeschwerde im Visier - wenn es keine gesetzlichen Lösungen gebe./DP/zb
Quelle: dpa-AFX

Streit um Ladenöffnung am Sonntag
| Quelle: dpa-AFX | Lesedauer etwa 2 min.
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