Von Teresa Rivas
Barron's
Übersetzung: Stefanie Konrad
Viele Amerikaner gehen wieder in Restaurants essen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Ausgaben für Restaurantbesuche in den letzten Monaten im zweistelligen Bereich gestiegen. Wenn man sich jedoch den Markt ansieht, würde man das nicht vermuten: Alle großen Restaurant-Aktien verzeichnen 2022 ein zweistelliges Minus.
Besonders hart hat es 2022 die Aktien aus dem Casual-Dining-Bereich getroffen. Auch wenn die Ausgaben aktuell solide sind, orientiert sich der Markt doch immer an der Zukunft. Viele Anleger befürchten, dass die Verbraucher aufgrund der hohen Inflation und der schwächelnden Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte weniger Geld für Konsumausgaben aufwenden könnten.
Klassische Restaurants sind besonders betroffen, da sie teurer sind als Fast-Food-Restaurants und außerdem die Löhne für ihr Servicepersonal anheben mussten.
Daher wurden die Schätzungen für diese Gruppe nach unten korrigiert. Und in den kommenden Monaten könnten Analysten ihre Prognosen tatsächlich noch weiter senken, sobald neue Konjunkturdaten vorliegen.
Aktuell gibt es drei Casual-Dining-Aktien, bei denen der flächenbereinigte Umsatz im Gesamtjahr voraussichtlich um mehr als 15 Prozent steigen wird. Zudem werden sie laut den Daten von FactSet mit weniger als dem 13-Fachen des erwarteten Gewinns gehandelt.
Dave & Buster’s Entertainment schneidet am besten ab und ist seit Jahresbeginn bis Börsenschluss am letzten Donnerstag um lediglich 14 Prozent gesunken. Mit einem Kurs von etwas mehr als dem 9-Fachen des erwarteten Gewinns ist es auch das günstigste Unternehmen. Analysten rechnen bei dem Unternehmen für 2022 dennoch mit dem stärksten vergleichbaren Umsatz aller Restaurants und sehen ein Plus von fast 25 Prozent.
Ruth’s Chris Steak House, eine Marke der Ruth’s Hospitality Group, ist seit Jahresbeginn um mehr als 15 Prozent gefallen und wird nun mit dem 11,4-Fachen des erwarteten Gewinns gehandelt. Dennoch erwarten die Analysten, dass das Unternehmen 2022 einen Anstieg seines flächenbereinigten Umsatzes von 17 Prozent erzielen wird.
Cracker Barrel Old Country Store ist mit einem Minus von 34,5 Prozent von Jahresbeginn bis letzten Donnerstag am stärksten betroffen und wird mit dem 12,5-Fachen des erwarteten Gewinns gehandelt. Die Konsensschätzung geht davon aus, dass der flächenbereinigte Umsatz in diesem Jahr um 16,4 Prozent steigen wird.
Letztendlich werden Restaurant-Aktien wohl generell weiterhin unter Druck stehen.
Die Anleger sind der gesamten Branche gegenüber generell eher misstrauisch gestimmt. Das geht auch aus dem Rückgang des Consumer Discretionary Select Sector SPDR ETF um 36 Prozent im Jahr 2022 hervor. Wenn es den hier genannten Restaurants jedoch gelingt, ihre Kunden an sich zu binden, könnten Schnäppchenjäger belohnt werden.