Die größte US-Bank JPMorgan Chase hat im Sommer trotz deutlich gestiegener Zinseinnahmen einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Damit ist das Geldhaus nicht alleine: Auch bei Morgan Stanley und der Citigroup fiel der Gewinn im dritten Quartal niedriger als im Vorjahreszeitraum aus. Der Auftakt der US-Berichtssaison fällt damit schwach auf.
Konkret erzielte JPMorgan im dritten Quartal einen Umsatz von 33,5 Milliarden Dollar – zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor und noch mehr als von Analysten erwartet. Der Zinsüberschuss sprang sogar um mehr als ein Viertel auf 17,6 Milliarden Dollar nach oben.
Allerdings steckte die Bank 1,5 Milliarden Dollar für drohende Kreditausfälle in die Risikovorsorge, nachdem sie im Vorjahreszeitraum Rückstellungen in ähnlicher Höhe aufgelöst hatte. Abschreibungen auf Wertpapiere schlugen zudem mit fast einer Milliarde Dollar zu Buche. Mit gut 9,7 Milliarden US-Dollar (rund 10 Milliarden Euro) fiel der Überschuss im dritten Quartal rund 17 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, wie das Geldhaus am Freitag in New York mitteilte.
Schwaches Investmentbanking belastet Morgan Stanley
Das US-Geldhaus Morgan Stanley hat im dritten Quartal unter einer anhaltenden Flaute im Investmentbanking gelitten und deutlich weniger verdient. Der Nettogewinn sank im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar (rund 2,7 Milliarden Euro), wie Morgan Stanley am Freitag in New York mitteilte. Die Erträge gingen um zwölf Prozent auf 13,0 Milliarden Dollar zurück. Analysten hatten mit besseren Zahlen gerechnet.
Citi verzeichnet Gewinnrückgang
Auch Der US-Finanzkonzern Citigroup hat im dritten Quartal trotz höherer Einnahmen erheblich weniger Gewinn erzielt. Die Großbank wappnet sich mit einer erhöhten Risikovorsorge für einen wirtschaftlichen Abschwung. Unterm Strich verdiente Citi laut eigener Mitteilung vom Freitag 3,5 Milliarden Dollar und damit rund ein Viertel weniger als vor einem Jahr. Experten hatten mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet.
Das machen die Aktien der US-Banken
Die Aktien der drei US-Banken finden am Freitag keine einheitliche Richtung: Während die Papiere der JPMorgan Chase um rund zwei Prozent anziehen, geht es für die Aktie von Morgan Stanley um gut vier Prozent bergab. Die Citigroup-Aktie klettert derweil um rund 1,5 Prozent (mit Material von dpa-AFX).