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Albemarle: Neuer Impuls für Lithium-Produktion

Albemarle: Neuer Impuls für Lithium-Produktion

20.10.2022 14:00:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 3 min.

Von Al Root
Barron’s
Übersetzung: Thomas Steer

Die US-Regierung unter Joe Biden möchte, dass wichtige Materialien für die Lieferkette von Elektrofahrzeugen wieder verstärkt in den USA produziert und verarbeitet werden. Um dieses Ziel in die Tat umzusetzen, investiert sie ab jetzt Geld.

Am Mittwoch teilte das Lithiumbergbauunternehmen Albemarle mit, dass es 150 Millionen Dollar vom US-Energieministerium erhält – und zwar im Rahmen des kürzlich von Präsident Joe Biden verabschiedeten Infrastrukturgesetzes. Albemarle wird das Geld für den Bau eines Lithium-Konzentrators in seiner Mine in Kings Mountain, North Carolina, verwenden.

Die Gewinnung von Lithium umfasst viele Schritte: Lithium kann aus Salzwasser oder aus Erzen gewonnen werden. In der Anlage in Kings Mountain wird ein Spodumen-Erz verwendet.

Ein Konzentrator erhöht im Wesentlichen die Menge an Lithium pro Volumeneinheit und bereitet das Material für die Umwandlung in ein nutzbares Produkt vor. Das Konzentrat aus Kings Mountain wird in einer Anlage, die das Unternehmen irgendwo im Südosten der USA errichten will, umgewandelt bzw. raffiniert.

Derzeit wird das meiste Lithium in Chile und Australien abgebaut und in China zu verwertbaren Produkten verarbeitet. Angesichts der steigenden Verkaufszahlen von E-Fahrzeugen in den USA wollen die Biden-Regierung und die US-Autoindustrie mehr Material für E-Fahrzeuge im eigenen Land produzieren.

Der neue Konzentrator soll jährlich bis zu 350.000 Tonnen Spodumenkonzentrat für die von dem Unternehmen geplante Umwandlungsanlage liefern. Dort sollen schließlich bis zu 100.000 Tonnen Lithium in Batteriequalität pro Jahr produziert werden. Das reicht nach Angaben des Unternehmens für etwa 1,6 Millionen Elektrofahrzeuge.

„Albemarle ist stolz darauf, mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, um Arbeitsplätze in der Produktion im Südosten der USA zu schaffen und so die heimische Lieferkette für den wachsenden E-Auto-Markt zu stärken“, sagte CEO Kent Masters in einer Pressemitteilung. „Durch eine größere Präsenz in den USA kann Lithium schneller verarbeitet und der Treibhausgasausstoß reduziert werden, der durch den Transport von Rohmineralien über lange Strecken entsteht.“

Masters nahm am Mittwoch zusammen mit Präsident Biden an einem Briefing teil.

Die 150 Millionen Dollar entsprechen nach Schätzungen der Wall Street etwa 10 Prozent der für 2023 geplanten Investitionsausgaben von Albemarle. Das Unternehmen gibt jährlich etwa 1 bis 1,5 Milliarden Dollar aus. Damit hält es seine bestehenden Anlagen instand und erweitert die Produktion, um die wachsende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu befriedigen.

Albemarle geht davon aus, dass es seine Kapazität von etwa 175.000 Tonnen Lithiumcarbonat-Äquivalent pro Jahr in den kommenden Jahren auf über 400.000 Tonnen steigern wird.

Die Albemarle-Aktie erhält durch die neuen Finanzmittel einen Schub: Sie stieg am Mittwoch im Nachmittagshandel um 1 Prozent, während der S&P 500 und der Dow Jones Industrial Average um 1,3 bzw. 0,7 Prozent fielen. Mit den jüngsten Kursgewinnen verzeichnet die Albemarle-Aktie in diesem Jahr bisher einen Gewinn von etwa 9 Prozent. Das ist viel besser als der S&P 500, der im Vergleich dazu um 23 Prozent gefallen ist.

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