Von Daren Fonda
Barron’s
Übersetzung: Laura Markus
Robotik, industrielle Automatisierung und künstliche Intelligenz könnten eines Tages verschmelzen und eine neue Klasse von Arbeitnehmern schaffen – die sogenannten „Robo Sapiens“. Doch die Aktien in diesem Bereich bereiten den Anlegern oft Probleme. So können Sie jetzt am besten in Robotik einsteigen.
In der Branche wimmelt es nur so von kleinen Softwareherstellern oder Wachstumswerten in der Frühphase ohne hohe Einnahmen oder Gewinne. Die größeren Hersteller von Roboterarmen, Chips und anderen Komponenten sind in der Regel Industriekonglomerate oder Tech-Unternehmen, bei denen künstliche Intelligenz ein Geschäftsbereich ist. Das macht die Robotik zu einem anspruchsvollen Bereich für Investoren.
Der ROBO Global Robotics & Automation Index ETF bildet die Chancen und Risiken des Sektors ab. Zu den wichtigsten Beteiligungen gehören große Robotik- und Automatisierungs-Unternehmen wie Cognex, Intuitive Surgical, Fanuc und Rockwell Automation. Fast die Hälfte der Aktien im ETF stammen aus den USA, und 80 Prozent des Fonds sind in großen und mittelgroßen Unternehmen investiert. Das macht ihn zu einer der weniger risikoreichen Anlagen in diesem Bereich.
Dennoch war der ETF bisher kein relativer Gewinner. Der Fonds mit einem Anlagevermögen von 1 Milliarde Dollar ist in den letzten 5 Jahren jährlich um 2,8 Prozent gestiegen. Der technologielastige Nasdaq Composite Index ist in diesem Zeitraum dagegen jährlich 10 Prozent gestiegen. In diesem Jahr ist der ETF um 33 Prozent gesunken und liegt damit leicht hinter dem Index zurück.
Die Herausforderung besteht zum Teil darin, dass die Tech-Branche allgemein schlecht dasteht und der Markt Unternehmen in spekulativeren Bereichen wie der Robotik besonders hart getroffen hat. Selbst große Unternehmen wie Rockwell und Cognex, die führend im Bereich der industriellen Automatisierung und der Technologien für maschinelles Sehen sind, machen keine gute Figur. Rockwell und Cognex sind in diesem Jahr um 26 bzw. 38 Prozent gefallen. Fanuc, ein führender Hersteller von Roboterarmen, liegt 20 Prozent im Minus.
Einige Unternehmen könnten jedoch von der Robotik profitieren, auch wenn es nicht ihr Kerngeschäft ist. Amphenol ist zum Beispiel ein branchenübergreifender Zulieferer von Komponenten, auch für Robotik. „Sie verkaufen Komponenten für die Geräte, sodass man nicht auf den Roboterhersteller angewiesen ist. Man setzt damit nur auf die Roboter selbst“, sagt UBS-Analyst Chris Synder, der die Aktie empfiehlt. Amphenol ist nicht gerade günstig. Es wird mit dem 25-Fachen des geschätzten Gewinns für 2023 gehandelt, der nach Konsensschätzungen nur um 2,8 Prozent gegenüber 2022 steigen dürfte.
Der Trend geht dahin, dass Robotik Einzug in die Arbeitswelt findet, und wenn die Tech-Branche 2023 ein Comeback feiert, dann auch die Robotik-Aktien und -ETFs. Aber jeder, der einen Roboter einsetzt, weiß, dass es nicht reibungslos und störungsfrei ablaufen wird.