Nachrichten

Buy the dip? In diesen Aktien sehen Wall-Street-Analysten Potenzial (Teil 1)

Buy the dip? In diesen Aktien sehen Wall-Street-Analysten Potenzial (Teil 1)

3.1.2023 13:10:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 4 min.

Take-Two Interactive kennt man eigentlich nur aus einem Grund: Das Videospiel Grand Theft Auto. Die Aktie hat 2022 besonders schlecht performt. Dennoch ist sie für Stifel-Analyst Drew Crum ein Top-Pick im Jahr 2023. Auch Micron und Warner Bros. Discovery gehörten zu den großen Verlieren. Doch die Analysten der Wall Street sehen großes Potenzial.

Von Jack Hough
Barron's
Übersetzung: Stefanie Konrad

2020 ist die Take-Two-Aktie von knapp über 100 Dollar pro Aktie auf über 200 Dollar gestiegen. Diese Gewinne hat das Unternehmen nun wieder komplett verloren. Schuld daran sind hauptsächlich die Anleger. Während der Pandemie haben sich die Menschen seltsam verhalten. Manche haben beispielsweise übermäßig viel Klopapier gekauft. Andere haben mit fragwürdig bewerteten Videospielaktien gehandelt.

Im vergangenen November hat Take-Two seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr bis März 2023 gesenkt. Die Aktie fiel daraufhin um 14 Prozent. Laut der Geschäftsleitung halten sich die Mobiltelefonnutzer angesichts der hohen Inflation mit In-App-Käufen zurück.

Take-Two ist vor allem für teure Konsolen- und PC-Titel bekannt, die 60 Dollar oder mehr kosten. In den letzten drei Jahren hat das Unternehmen mehrere Übernahmedeals abgeschlossen, um sein Angebot an schnell wachsenden Free-to-Play-Spielen zu erweitern. Der größte Deal war die 12,7-Milliarden-Dollar-Übernahme von Zynga im Jahr 2022, das die Spiele FarmVille 3 und Words With Friends entwickelt.

Ob das der richtige Zeitpunkt für die Übernahme war, hängt davon ab, wie es mit der Wirtschaft weitergeht. Das Management scheint bei den Top-Spielen nicht besorgt zu sein. Zwischen 2023 und 2025 will das Unternehmen 24 „Immersive Core“-Spiele veröffentlichen. Im letzten Jahr waren es nur 3. Im Geschäftsjahr 2023 sollen es 5 sein, in den beiden Folgejahren dann 19. In den letzten 3 Jahren hat Take-Two die Zahl seiner Spieleentwickler von 3.447 auf 6.042 erhöht. Die jüngste Bilanz des Unternehmens weist eine Rekordsumme an aktivierten Entwicklungskosten aus.

In anderen Worten: Take-Two setzt auf eine große Nachfrage nach Spielen in den kommenden Jahren. Laut Stifel-Analyst Drew Crum gibt es dafür gute Gründe. Immer mehr Gamer nutzen die neueste Generation von Spielekonsolen, was den Kauf von Spielen ankurbeln dürfte. Die jüngsten Verkaufsrekorde von Titeln anderer Entwickler wie Call of Duty: Modern Warfare II von Activision Blizzard und God of War: Ragnarok von Sonys Gaming-Sparte deuten auf eine hohe Nachfrage trotz der schwachen Wirtschaft hin. Einige Entwickler haben die Preise für bekannte Titel sogar auf 70 Dollar erhöht.

Take-Two plant Sequels und Reboots für Franchises, die sich bisher gut verkauft haben, wie zum Beispiel BioShock und Max Payne. Die jährlichen NBA- und WWE-Veröffentlichungen sind verlässliche Umsatztreiber. Außerdem hat das Unternehmen einen neuen Vertrag mit der NFL geschlossen, um das Madden-Franchise von Electronic Arts zu übernehmen. Außerdem wird Grand Theft Auto 6 gerade entwickelt. Es gibt noch kein Veröffentlichungsdatum, aber die Ankündigung könnte der Aktie Auftrieb geben.

2013 wurde die letzte Vollversion von Grand Theft Auto (GTA) veröffentlicht. Damals verdoppelte das Unternehmen seinen Umsatz, und der Anteil von GTA am Gesamtumsatz stieg von 11 auf 69 Prozent. Der Anteil lag im letzten Jahr sogar bei 31 Prozent, obwohl Take-Two mehr Spiele-Hits veröffentlicht hat. Das liegt daran, dass die neueste GTA-Version Zugang zu einer Online-Version mit hohen wiederkehrenden Einnahmen bietet.

Das ist der Verdienst von CEO Strauss Zelnick, der Take-Two in den letzten 10 Jahren zu einer Rendite von 833 Prozent verholfen hat, trotz des jüngsten Rückgangs. Der Free Cash Flow des Unternehmens wird im laufenden Geschäftsjahr aufgrund der erhöhten Ausgaben wahrscheinlich leicht negativ ausfallen. Die Wall Street geht aber in den nächsten 3 Jahren von 1,7 Milliarden Dollar bzw. 10 Prozent des aktuellen Marktwerts aus. Das ist eine große Menge an spekulativem Free Cash. In Verbindung mit den Gerüchten über das neue GTA-Veröffentlichungsdatum lässt alles darauf schließen, dass die Aktie höchstwahrscheinlich ihren Tiefpunkt erreicht hat.

In Teil 2 erfahren Sie mehr darüber, warum Wall-Street-Analysten Micron und Warner für Top-Picks halten.

Hier zum vollständigen Artikel