Deutschland und Norwegen wollen im nächsten Jahrzehnt die Voraussetzungen für bedeutsame Wasserstoffimporte schaffen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will bei seiner Reise nach Norwegen in dieser Woche eine gemeinsame Erklärung zum Thema unterzeichnen. Davon könnten vor allem norwegische Wasserstoff-Unternehmen wie Nel oder Hexagon Purus profitieren.
Der Grünen-Politiker führt dort am Donnerstag und Freitag politische Gespräche und trifft Wirtschaftsvertreter. Dabei wollen Norwegen und Deutschland nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums vom Dienstag ihre Absicht bekräftigen, bis 2030 eine großflächige Versorgung mit Wasserstoff mit der notwendigen Infrastruktur von Norwegen nach Deutschland sicherzustellen.
Derzeit laufen Gespräche über den möglichen Bau einer Wasserstoff-Pipeline. Bis zum Frühjahr sollen laut Ministerium die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vorliegen. Mittelfristig wolle Deutschland sogenannten grünen Wasserstoff importieren. Norwegen habe das Potenzial zur Erzeugung von bis zu 50 Terawattstunden grünem Wasserstoff bis 2030 und von 150 Terawattstunden bis 2040, erklärte das Ministerium unter Berufung auf den European Hydrogen Backbone, einem Netzwerk von Infrastrukturbetreibern.
Zur Produktion von grünem Wasserstoff braucht es neben erneuerbaren Energien auch Elektrolyseure. Mit Nel stammt einer der größten Hersteller dieser Geräte aus Norwegen. Auch Hexagon Purus, eine Tochtergesellschaft von Hexagon Composites, hat gute Chancen, dass durch eine intensive Wasserstoff-Partnerschaft zwischen Norwegen und Deutschland die Wasserstoff-Hochdruckbehälter und -Systeme des Unternehmens noch stärker nachgefragt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)