Der Pipeline- und Anlagenbauer Friedrich Vorwerk hat am Dienstag vorläufige Zahlen für das vierte Quartal veröffentlicht. Während demnach der Umsatz exorbitant anstieg, knickten der Gewinn sowie die Marge stark ein. Zudem rechnet das Management auch für 2023 mit hohen Kosten und einem rückläufigen Erlös. An der Börse gerät die Aktie am Dienstagvormittag daher ordentlich unter Druck.
Konkret hat Friedrich Vorwerk im Q4 ein Umsatzwachstum von 56 Prozent auf 109 Millionen Euro erzielt. Wegen hoher Kosten für Subunternehmer lag das EBIT jedoch nur bei 2,8 Millionen Euro. Dementsprechend beläuft sich die EBIT-Marge lediglich auf 2,6 Prozent.
Als Gründe für die schwache Marge nennt das Unternehmen fehlende Personalressourcen, die wegen des hohen Fertigstellungsdrucks bei den kritischen Infrastrukturprojekten und des hohen Leistungsumfangs kurzfristig durch Nachunternehmer (auch Subunternehmer genannt) kompensiert werden mussten. Zusätzlich belasteten teils signifikante Kostensteigerungen in der Materialbeschaffung sowie die anhaltende Sanierung der Puhlmann Gruppe. Den Geschäftsbericht für das Jahr 2022 will das Unternehmen am 30.03.2023 veröffentlichen.
Jahreszahlen bleiben teils hinter den Erwartungen zurück
Das Schlussquartal hat auch Auswirkungen auf die Jahreszahlen: Für das Gesamtjahr 2022 lag der Umsatz bei 368 Millionen Euro und übertraf damit die Umsatzprognose von mehr als 320 Millionen Euro deutlich. Allerdings betrug das EBIT lediglich 33,8 Millionen Euro und bereinigte EBIT-Marge 9,2 Prozent, was deutlich unterhalb der Prognose liegt.
Schwacher Ausblick
Zudem erwartet das Management für 2023 ein Übergangsjahr: Der Umsatz soll mehr als 300 Millionen Euro betragen, die EBITDA-Marge wird wegen des anhaltenden Kostendrucks bei Material und Personal auf Höhe des Vorjahres erwartet und die EBIT-Marge dürfte aufgrund der erfolgten Investitionen unter dem Niveau von 2022 liegen.
Das macht die Aktie von Friedrich Vorwerk
An der Börse zeigten sich die Anleger von dem Zahlenwerk schwer enttäuscht: Die Aktie von Friedrich Vorwerk < büßt am Donnerstagvormittag rund 40 Prozent ein. Seit dem Jahresbeginn steht damit ein Verlust von 48 Prozent zu Buche. Gegenüber dem Schlusskurs am ersten Handelstag nach dem Börsengang im Jahr 2021 beträgt das Minus gar rund 75 Prozent (mit Material von dpa-AFX).