Nach drei Jahren Krise: Deutsche Unternehmen bewerten eigene
Krisenkompetenz mehrheitlich als gut (FOTO)
München (ots) -
- Aktuelle Umfrage zeigt: Mehrheit der deutschen Führungskräfte (55 Prozent)
stuft Krisenfähigkeit des eigenen Unternehmens als überwiegend gut oder sogar
sehr gut ein.
- Größte Bedrohungen sind explodierende Kosten für Energie und Rohstoffe (57
Prozent), der Fachkräftemangel (50 Prozent) und ein möglicher Ausfall der
Strom- und Gasversorgung (42 Prozent), während die Gefahr durch Cyberangriffe
(23 Prozent) und durch den Klimawandel (8 Prozent) weniger oft benannt wird.
- Nachholbedarf zur Steigerung der Resilienz gibt es insbesondere bei der
Systematisierung des Krisenmanagements und im Einsatz von IT.
Der Krieg in Europa, stockende Lieferketten, explodierende Preise und die
Klimakrise - angesichts globaler Bedrohungen und brodelnder Krisenherde stehen
auch die Unternehmen in Deutschland unter Handlungsdruck. Resilienz,
Krisenkompetenz und strategische Weitsicht zählen zu den unverzichtbaren
Schlüsselkompetenzen. Das wird auch der deutschen Wirtschaft zunehmend bewusst.
In einer repräsentativen Civey-Umfrage ("Resilience Radar 2023") im Auftrag von
F24 wurden mehr als 1.000 privatwirtschaftliche Führungskräfte deutscher
Unternehmen über alle Branchen hinweg zu ihrer Einschätzung der aktuellen
Bedrohungslage und zum Krisenmanagement in ihrem Unternehmen befragt. 62 Prozent
gaben an, dass ihr Unternehmen in der aktuellen Lage konkrete Maßnahmen
ergriffen hat, um in Zukunft besser auf Krisen vorbereitet zu sein. 55 Prozent
der Befragten stufen die Krisenfähigkeit ihres Unternehmens als "eher gut" oder
sogar "sehr gut" ein. Nur jedes fünfte Unternehmen sieht sich nicht ausreichend
gut für kommende Krisen aufgestellt. Dennoch legt die Befragung auch
Verbesserungspotenzial offen: Knapp ein Drittel (32 Prozent) der Entscheider
geben an, dass ihr Unternehmen systematisch aus vergangenen Krisen lernt. Nur 11
Prozent verfügen über ein strukturiertes Risikoreporting. Für lediglich 19
Prozent stellt Resilienz in Krisensituationen ein strategisches Ziel dar.
"Nach drei Jahren Dauerkrise hat eine Mehrzahl der Unternehmen in Deutschland
die Bedeutung von Krisenfähigkeit und Resilienz erkannt und konkrete Maßnahmen
ergriffen", sagt Markus Epner, Krisenexperte und Head of Academy bei F24. "Jetzt
gilt es, hierauf aufzubauen, denn die Krisen der Zukunft werden sehr
wahrscheinlich mit noch größerer Komplexität einhergehen. Zur Grundausstattung
gehören neben dem strategischen Aufbau von Kompetenzen zur geopolitischen
Analyse auch die konsequente Schulung des Personals und eine zeitgemäße
technologische Ausstattung. Denn Unternehmen, die hier die richtigen Weichen
stellen, stehen nachweislich besser da als ihre weniger gut vorbereitete
Konkurrenz."
Die größten Bedrohungsszenarien für Unternehmen
Als größte Bedrohungen für das Geschäft nennen die befragten Führungskräfte die
explodierenden Kosten für Energie und Rohstoffe (57 Prozent), den
Fachkräftemangel (50 Prozent) sowie einen Ausfall der Strom- und Gasversorgung
(42 Prozent). Auch mögliche Lieferkettenstopps sind für mehr als jedes dritte
Unternehmen (34 Prozent) ein Problem. Knapp ein Viertel (23 Prozent) der
Befragten nehmen Cyberattacken als eine starke Gefährdung für das Unternehmen
wahr. Diese haben in den letzten Jahren - auch und insbesondere bei kleineren
und mittelständischen Unternehmen - stark zugenommen. Weniger konkrete Risiken
wie der Klimawandel und damit einhergehend das verstärkte Auftreten von
Klimakatastrophen werden als weit weniger bedrohlich wahrgenommen (8 Prozent)
als die derzeit in Europa herrschenden Ausnahmezustände durch den Krieg in der
Ukraine oder die aktuelle Preisentwicklung.
"Viele Führungskräfte haben ihre unmittelbaren betriebswirtschaftlichen Risiken
im Blick. Wir beobachten aber auch, dass schwelende Krisenherde wie der
Klimawandel oder die beständig hohe Bedrohungslage durch Cyber-Kriminalität
Gefahr laufen, wieder vom Radar der Unternehmen zu verschwinden. Auf lange Sicht
ist das gefährlich. Um die Resilienz des Unternehmens nachhaltig zu stärken, ist
ein ganzheitliches Krisenmanagement wichtig. Dafür ist ein holistischer Ansatz,
der mit einem strukturierten Risikomonitoring und dem Aufbau geeigneter Prozesse
beginnt, unabdingbar", kommentiert Epner weiter.
Nachholbedarf bei Systematisierung und im Einsatz digitaler Technologien
Immerhin jedes dritte Unternehmen hat hier bereits angesetzt und Maßnahmen
ergriffen, um den Schutz ihrer besonders kritischen und sensiblen Bereiche (30
Prozent) sowie die frühzeitige Identifikation von Risiken (29 Prozent) zu
verbessern. Beim Einsatz von Informations-Technologien und der Systematisierung
des Krisenmanagements zeigt sich allerdings noch Nachholbedarf. Lediglich 12
Prozent verfügen bereits über eigens im Krisenmanagement geschultes Personal.
Knapp die Hälfte der Befragten (45 Prozent) stimmt der Aussage zu, dass der
Einsatz moderner Technologien wie Künstliche Intelligenz und digitale
Krisenmanagementlösungen dabei helfen kann, besser durch Krisen zu kommen.
Allerdings geben nur 12 Prozent der Befragten an, dass ihr Unternehmen bereits
digitale Krisenmanagement-Tools nutzt. Nur 7 Prozent haben bereits Maßnahmen zur
Steigerung der Resilienz ergriffen, die auf eine Automatisierung ihrer Abläufe
in Krisensituationen abzielen.
"Digitale Werkzeuge sind wichtige Elemente einer ganzheitlichen
Resilienzstrategie. Ihr hoher Nutzen wird inzwischen mehrheitlich erkannt, in
vielen Fällen jedoch noch nicht konsequent umgesetzt. Digitale Lösungen sind ein
Katalysator für das Krisenmanagement - sie verknüpfen menschliche Kompetenz mit
technologischer Effizienz und ermöglichen, auch in schwierigen Situationen
schnell und gezielt zu handeln", so Benjamin Jansen, Senior Vice President Sales
ENS/CM bei F24. "Positiv hervorzuheben ist, dass etliche Unternehmen dazu bereit
sind, ihr Krisenmanagement systematisch zu verbessern. Diese Investitionen
werden sich in kritischen Situationen bezahlt machen, indem sie das Geschäft
stabilisieren, Verluste mindern und Werte schützen", resümiert Jansen.
Die vollständigen Ergebnisse des "Resilience Radar 2023" finden Sie unter diesem
Link: Resilience Radar - F24 (https://f24.com/de/resilience-radar/)
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