Das Cloud-Geschäft, neben dem Handel der zweitwichtigste und in jüngerer Vergangenheit wachstumsstärkste Geschäftszweig bei Alibaba, verzeichnete derweil erstmalig einen Umsatzrückgang (-2 Prozent). Für die Cloud zeigt sich CEO Daniel Zhang dennoch weiter optimistisch. Eine eigenständige Plattform könne bei richtiger externer Finanzierung so groß werden, dass sie Alibaba eines Tages bewertungstechnisch sogar übertreffe.
Damit dies gelingt, soll die Cloud-Sparte ausgegliedert werden. Wie Zhang erklärte, soll der Geschäftszweig in Form einer Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Damit gehe Alibaba auf Marktbedürfnisse ein und vereinfache die Struktur, so der Firmenlenker. Hier dürfte vor allem das Interesse der chinesischen Regierung an Cloud-Diensten und den dort gespeicherten Daten eine Rolle spielen.
Um das Wachstum wieder zu beschleunigen und Vermögenswerte zu heben, hatte Alibaba Ende März erklärt, sich in sechs Unternehmen aufzuspalten. Details sind bislang zu den Sparten Lebensmittel und Logistik, die in sechs beziehungsweise zwölf bis 18 Monaten an die Börse gehen sollen sowie nun auch zur Cloud bekannt.
Neben der Ausschüttung der Cloud-Sparte, welche nach Ansicht von Morgan Stanley am Markt eine Bewertung von 58 Milliarden Dollar erzielen könnte, fließen indirekt auch weitere Milliarden an die Alibaba-Aktionäre. Der Konzern erweiterte seine Aktienrückkaufprogramm um 2,3 Milliarden Dollar. Auf das Geschäftsjahr werden so Aktien im Wert von rund 18 Milliarden Dollar zurück gekauft. Insgesamt dürften somit mehr als 70 Milliarden Dollar an die Anleger fließen, was für Kurspotenzial sorgen könnte.