Am Dienstag ist die schon lange geplante Umbenennung der Shop Apotheke in Redcare Pharmacy an der Börse vollzogen worden. Die Titel des Online-Arzneimittelhändlers sind fortan an der Frankfurter Börse unter dem Kürzel "RDC" gelistet. Für frischen Aufschwung soll zudem die Einführung elektronischer Rezepte (E-Rezepte) sorgen.

Nach Angaben von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sollen elektronische Rezepte (E-Rezepte) vom 1. Juli an möglich sein. „Das E-Rezept ist endlich alltagstauglich“, sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. 

Zum 1. Juli 2023 können Patienten das erste Mal das E-Rezept in den Apotheken ganz einfach mit ihrer Versichertenkarte abrufen. Bis Ende Juli werden voraussichtlich schon 80 Prozent der Apotheken in Deutschland an das System angeschlossen sein. Ziel des E-Rezepts ist es nach Angaben des Gesundheitsministeriums unter anderem, Abläufe in der Arztpraxis und der Apotheke zu vereinfachen und „auch die Zettelwirtschaft im Gesundheitswesen“ zu beenden. Zudem soll die Behandlung mit Arzneimitteln sicherer werden.

Das macht die Redcare-Pharmacy-Aktie

Nachdem Anleger am Freitag noch in größerem Maße Kasse machten infolge einer skeptischeren Analystenstudie, ist die Aktie von Redcare Pharmacy neuerdings auf Stabilisierungskurs. Diesen setzte sie am Dienstag mit einer Erholung um gut zwei Prozent fort. In der Spitze stand sogar ein Plus von mehr als vier Prozent zu Buche.

Am Freitag war der Kurs um neun Prozent abgerutscht, zeitweise sogar um fast 16 Prozent. Dabei hatte eine Abstufung auf "Reduce" durch die britische Bank HSBC als Anstoß gegolten - mit der Begründung einer zu hohen Bewertung. Analyst Christian Salis von der Privatbank Hauck & Aufhäuser sagt nun aber, der Ausverkauf der Aktie sei übertrieben.

"Alles in allem bleibt unsere positive Einschätzung von Redcare Pharmacy unverändert", betonte Salis. Das Unternehmen dürfte auch in den kommenden Quartalen die meisten Konkurrenten in den Schatten stellen, so seine These. In der schwebenden Einführung des E-Rezeptes in Deutschland und einem Joint-Venture in der Schweiz sieht er positive Kurstreiber. Die Aktie steht in der kommenden Woche auch vor dem Aufstieg in den MDAX (mit Material von dpa-AFX).