„Vorsprung durch Technik“ – davon ist bei Audi wenig zu sehen. Mit zwei Elektroautomodellen hinkt die Marke der Konkurrenz meilenweit hinterher. Zudem tobten in der Führungsetage interne Konflikte, wie das „Manager Magazin“ berichtete. VW-Chef Oliver Blume zog jetzt die Reißleine: Audi-Chef Markus Duesmann muss gehen.
Klare Ziele formulieren und diese schnell in die Tat umsetzen – das hatte sich Oliver Blume bei seinem Amtseintritt vorgenommen. Und er hält, was er verspricht. Nach nur dreieinhalb Jahren muss der Duesmann den Konzern also wieder verlassen. Nachfolger wird Gernot Döllner, der bisherige Strategiechef des Konzerns. Für ihn sprechen 30 Jahre Erfahrung bei Volkswagen und Porsche, zudem hat er einen engen Draht zu Blume.
Schon beim Kapitalmarkt vergangene Woche äußerte Blume Kritik am jüngsten Abschneiden von Audi. Die Marke könne mehr liefern, sagte er. Zudem setzte er die mittelfristigen Renditevorgaben für die Ingolstädter beim operativen Gewinn auf 13 Prozent vom Umsatz hoch, zuvor hatte Audi neun bis elf Prozent angestrebt.JPMorgan-Analyst Jose Asumendi bewertet den Personalwechsel als positiv. Mit Gernot Döllner übernehme ein Manager mit einem reichen Erfahrungsschatz von seinen bisherigen Stationen bei Volkswagen diesen Posten. Audi halte sich mit Blick auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung immer noch gut, brauche aber mit Blick auf die Produktpalette etwas frischen Wind. Asumendi bestätigte sein Kursziel von 193 Euro und die Einstufung "Overweight".
Mit Material von dpa-AFX