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Continental: Diese Gerüchte treiben die Aktie jetzt an

Continental: Diese Gerüchte treiben die Aktie jetzt an

21.8.2023 14:45:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 3 min.

Die Aktie des Reifenherstellers und Automobilzulieferers Continental hat am Montag einen starken Kursanstieg verzeichnet. Grund dafür sind Medien-Spekulationen über umfassende Konzernstrukturänderungen. Dies sorgte für einen rasanten Kursanstieg: Mit einem Plus von rund sieben Prozent setzte sich das Papier deutlich an die DAX-Spitze.

Continental steckt schon seit Längerem in einer Flaute, vor allem im Autozuliefergeschäft hapert es, während das Reifengeschäft den Löwenanteil der Gewinne einfährt. Conti-Finanzchefin Katja Dürrfeld erklärte zu den Halbjahreszahlen in einer Analystenkonferenz, Conti müsse derzeit stark in die Zukunftsgeschäfte der Autosparte investieren, was die Ergebnisse belaste. 

Laut dem Manger Magazin prüfe der Conti-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle aktuell eine Konzentration auf die Reifen- und Gummigeschäfte. In der seit Längerem geführten Diskussion über die Konzernzusammensetzung lege Reitzle damit den Fokus auf das Stammgeschäft des Hannoveraner Autozulieferers und Reifenherstellers, berichtete das Blatt am Montag unter Berufung auf das Umfeld der Konzernspitze. So sollten zu den künftigen Kernbestandteilen des Konzerns die profitable Reifensparte und das Geschäft der Kunststoffsparte Contitech gehören, das nicht auf die Automobilindustrie ausgerichtet ist. Conti-Vorstandschef Niko Setzer stütze inzwischen das Projekt, hieß es weiter. Erster Schritt soll demzufolge der Verkauf der Auto-Teile von Contitech sein.

Aufteilung seit Längerem im Gespräch

Gerüchte um Änderungen in der Konzernstruktur gibt es bei Conti schon seit einiger Zeit, zuletzt war Anfang 2022 eine Aufspaltung in vier Teile Thema. Im September 2021 hatte der Konzern seine ehemalige Antriebssparte in die Firma Vitesco ausgegliedert und sie als reines "Spin-off" an die Börse gebracht. In der Contitech-Sparte fertigt Conti unter anderem Schlauchsysteme für die Automobilbranche, aber auch Kunststoffbestandteile für Förderbänder und weitere Industrieanwendungen.

Die Strategen im Konzern vertreten laut Bericht den Standpunkt, dass der Konzern in getrennten Teilen besser funktioniere. Überzeugt werden müsste aber auch die Großaktionärin, die Industriellenfamilie Schaeffler, die 46 Prozent der Anteile hält. Für die Autozuliefersparte stehen demnach verstärkt Partnerschaften zur Diskussion, um den Investitionsbedarf zu stemmen – aber auch weitere Aufspaltungen, Allianzen oder Verkäufe.

Das macht die Continental-Aktie

Die Conti-Aktie schnellte zur Mittagszeit an die DAX-Spitze mit einem Plus von über sieben Prozent nach oben. Zuletzt betrug das Plus am späten Nachmittag noch rund sechs Prozent. Für längerfristige Anleger ist dies jedoch nur ein schwacher Trost: Seit einigen Jahren verliert das Unternehmen am Aktienmarkt konstant an Boden. 

Ein Conti-Sprecher bestätigte, dass den Beschäftigten von Contitech kürzlich Pläne zur Trennung in zwei Teile mitgeteilt wurden. Das Vorhaben befinde sich noch in einer Konzeptphase. Zu weitergehenden Spekulationen wollte er sich nicht äußern. Grundsätzlich sei es die Aufgabe des Vorstands, sich mit Portfoliomanagement zu befassen, was dieser auch tue. Eine Fokussierung der Geschäftsaktivitäten habe der Konzern bereits anlässlich seiner Kapitalmarkttage Ende 2020 angekündigt (mit Material von dpa-AFX).