12.9.2023 16:16:00 | Quelle: Der Aktionär | Lesedauer etwa 2 min.Selten war die Spannung so gro�� wie vor der Zinssitzung der Europ��ischen Zentralbank (EZB) an diesem Donnerstag. Sowohl unter Fachleuten als auch an den Finanzm��rkten ist man sich alles andere als einig, wie sich die Notenbanker entscheiden werden. Setzen sie ihren Inflationskampf mit einer weiteren Anhebung der Leitzinsen fort - oder halten sie erstmals seit Beginn der Zinsstraffung im Sommer 2022 still?Von den Notenbankexperten, die die Nachrichtenagentur Bloomberg befragt hat, rechnet eine knappe Mehrheit mit einer Zinspause. An den M��rkten deuten die Preise spezieller Finanzkontrakte auf eine Wahrscheinlichkeit von etwa 50 Prozent hin, dass die EZB stillh��lt. Mit anderen Worten: An den B��rsen ist weder eine weitere Zinsanhebung noch ein Festhalten am aktuellen Zinsniveau vollst��ndig eingepreist. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass sp��rbare Marktreaktionen wahrscheinlich sind.���Die EZB ��berrascht in jedem Fall���, bringt es Commerzbank-Expertin Esther Reichelt auf den Punkt. Seit Sommer 2022 haben die W��hrungsh��ter um Pr��sidentin Christine Lagarde ihren Leitzins neun Mal um insgesamt 4,25 Prozentpunkte angehoben. Der seit langem entscheidende Einlagensatz betr��gt 3,75 Prozent, der weniger wichtige Hauptrefinanzierungszins liegt bei 4,25 Prozent.Die Entscheidung f��r oder gegen eine Zinspause d��rfte im Wesentlichen von einer Gewichtung der Wachstums- und Inflationsrisiken abh��ngen. Konkret: Wiegt in den Augen des EZB-Rats die sich eintr��bende Konjunkturlage so schwer, dass eine weitere Zinsstraffung mehr schadet als hilft? Oder sieht der Rat die Notwendigkeit, gegen die nur z��gerlich sinkende Inflation mit einer abermaligen Zinsanhebung vorzugehen?���Wir gehen davon aus, dass die Entscheidung sehr knapp ausfallen wird���, sagt Jill Hirzel, Anlageexpertin vom Verm��gensverwalter Insight Investment. Die wahrscheinlichsten Szenarien sind aus ihrer Sicht entweder eine Zinspause mit dem Versuch, auf eine k��nftige Straffung hinzuweisen. Alternativ k��nnte eine Zinserh��hung um 0,25 Prozentpunkte vorgenommen werden, allerdings begleitet von einem neutraleren Ton.Eine andere M��glichkeit bringen Hugo Le Damany und Francois Cabau von AXA Investment Managers ins Spiel: Falls keine Zinserh��hung erfolgen sollte, k��nnte der Rat als Kompromiss die Aussicht auf eine beschleunigte Reduzierung der EZB-Bilanz vorziehen, meinen die ��konomen. Im Juli hatte die EZB die Wiederanlage f��lliger Anlagebetr��ge aus ihrem Wertpapierprogramm APP beendet. Zusammen mit dem Auslaufen langfristiger Kredithilfen (TLTROs) ist die Bilanz der EZB seit vergangenem September um etwa 1,6 Billionen Euro auf aktuell rund 7,2 Billionen Euro gesunken. Das ist jedoch immer noch viel mehr, als vor den Krisen der vergangenen Jahre ��blich war.
Hier zum vollständigen Artikel