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TUI-Aktie: Neue (Problem-)Flieger und ein Vertrauensbeweis

TUI-Aktie: Neue (Problem-)Flieger und ein Vertrauensbeweis

26.10.2023 09:00:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 3 min.

Der Reiskonzern TUI hat eine Verstärkung seiner Flotte angekündigt. Im Rahmen einer Sale-and-Lease-back-Transaktion haben die Hannoveraner gleich mehrere Flugzeuge bei Boeing bestellt. Schon 2024 sollen sechs Flugzeuge der einstiegen Unglücksmaschine Boeing 737 MAX-8 in Dienst gestellt werden. Finanztreff.de beleuchtet die Details der Transaktion. 

TUI hat am Mittwochabend eine Sale-and-Lease-back-Vereinbarungen für insgesamt sechs Boeing 737 MAX-8 Flugzeuge bekannt gegeben. Bei diesem Verfahren kauft das Unternehmen das gewünschte Investitionsobjekt direkt beim Hersteller oder Lieferanten, verkauft es an die Leasinggesellschaft und least es von dieser wieder zurück. Damit kann er es weiterhin gegen ein Entgelt nutzen. Die Kosten der Transaktion belaufen sich laut Konzernangaben auf 294 Millionen US-Dollar (rund 278 Millionen Euro).

Diese Leasing-Partner ermöglichen die Finanzierung

Ermöglicht wurde der Deal durch die Leasinggesellschaften SMBC Aviation Capital Limited und IC Airlease One Limited. TUI hat mit SMBC Aviation Capital Limited eine Vereinbarung getroffen, um ihre Bestellung für drei Boeing 737 MAX-8 Flugzeuge zu finanzieren. Die erste Lieferung ist für das Geschäftsjahr 2024 geplant. Der Vertrag schafft eine Leasingverpflichtung von rund 110 Millionen Euro ab dem Zeitpunkt der Auslieferung.

TUI hat außerdem eine Vereinbarung mit IC Airlease One Limited getroffen, um drei weitere Boeing 737 MAX-8 Flugzeuge zu finanzieren. Die Lieferung ist ebenfalls für das Geschäftsjahr 2024 vorgesehen. Der Vertrag schafft eine Leasingverpflichtung von rund 100 Millionen Euro ab dem Zeitpunkt der Auslieferung.

Die Vereinbarungen mit SMBC Aviation Capital Limited und IC Airlease One Limited zeigen das Vertrauen der Finanzierungspartner in die langfristige Perspektiven von TUI, stellen also einen starken Vertrauensbeweis dar. Zudem kann der Tourismuskonzern so seine Strategie zur Flottenerneuerung und Effizienzsteigerung weiter voran treiben.

So sicher ist die 737 MAX-8

Zwei Abstürze von Flugzeugen der Baureihe Boeing 737 MAX-8 im Oktober 2018 und März 2019 forderten 346 Todesopfer. Daraufhin trat für Boeing und die betreibenden Airlines ein "Worst-Case-Szenario" ein: Die Flugzeuge mussten monatelang am Boden bleiben. Nach nach einigen Anpassungen darf der Flugzeugtyp seit Januar 2021 jedoch auch wieder in Europa abheben. Akute Gefahr besteht nicht. 

Das sagt TUI zur 737 MAX-Serie 

Auf seiner Website teilt das Unternehmen zur 737 MAX-Baureihe lediglich mit: „Seit Juli 2021 ist die 737 MAX im deutschen Markt im Einsatz. Und das ist eine gute Nachricht. Es bedeutet, dass wir unsere Flotte mit Flugzeugen der modernsten Boeing 737-Generation erneuern können. Die 737 MAX ist eine wertvolle Ergänzung für die Flotte, denn sie ist deutlich leiser und sparsamer als ihre Vorgängerin, die Boeing 737 Next Generation.“

Das macht die TUI-Aktie 

Die TUI-Aktie verbuchte am Mittwoch ein Minus von rund fünf Prozent auf 4,60 Euro. Am Montag, den 23. Oktober 2023, hatte der Aktienkurs beim Stand von 4,366 Euro ein neues Rekordtief markiert. Es bleibt abzuwarten, wie der Kurs auf die Nachricht reagieren wird. Im nachbörslich zeichnete sich vorerst keine Stabilisierung ab (mit Material von dpa-AFX).