Die deutsche Biotech-Gesellschaft Paion AG hat überraschend einen Insolvenzantrag gestellt. Grund dafür sind Unregelmäßigkeiten im Verantwortungsbereich des Finanzvorstands. Die Zukunft des Unternehmens ist ungewiss, während der Vorstand Schritte zur Aufklärung der Vorfälle angekündigt hat. Der Aktienkurs bricht um über 80 Prozent ein.
Die genauen Hintergründe der Unregelmäßigkeiten bei Paion werden derzeit untersucht. Als erste Maßnahme beschloss der Aufsichtsrat, den Finanzvorstand Sebastian Werner mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand zu entfernen.
Auswirkungen auf Kapitalerhöhung und die Zukunft des Unternehmens
Die Insolvenz hat auch Auswirkungen auf die geplante Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten. Angesichts der aktuellen Entwicklungen wird diese abgesagt und nicht durchgeführt. Somit hat die Finanzierungsrunde, die durch die Humanwell-Healthcare-Gruppe und den Schweizer Investor Nice & Green unterstützt werden sollte, nicht stattgefunden. Die Paion AG, ein Specialty-Pharmaunternehmen mit Fokus auf Anästhesie und kritischer Krankheitsversorgung, hat seit Langem Schwierigkeiten, profitabel zu werden. Das Unternehmen setzte große Hoffnungen in das Narkosemittel Remimazolam, konnte jedoch bisher keinen Durchbruch erzielen.
Das macht die Paion-Aktie
Von Donnerstagabend auf Freitagmorgen bricht der Aktienkurs von Paion um über 80 Prozent ein. Die Aktie dürfte nun zum Spielball der Insolvenzzocker verkommen. In den kommenden Tagen sind daher Kursausschläge nach oben oder unten zu erwarten. Konservative Anleger sollten das Papier jedoch tunlichst meiden (mit Material von dpa-AFX).