Nach dem gestrigen Crash um 35 Prozent indiziert Siemens Energy heute einen Erholungsversuch. Vorbörslich notiert das Papier drei Prozent fester bei 7,20 Euro. Das Vertrauen der Investoren bleibt aber erschüttert. Dazu raten nun die Profis.
Bernstein hat die Einstufung für Siemens Energy nach dem jüngsten Kurseinbruch auf „Underperform“ mit einem Kursziel von zwölf Euro belassen. Der Ausverkauf sei gerechtfertigt, denn das Geschäft des Energietechnik-Konzerns bleibe außerordentlich herausfordernd, schrieb Analyst Nicholas Green. Er empfiehlt den Anlegern, nicht in diese Kursdelle zu kaufen, da er mit einem weiteren Abwärtstrend rechnet.
Sein Kollege Simon Toennessen von Jefferies meint „Halten“, sein Kursziel liegt unverändert bei 17 Euro. Er sprach von einem weiteren schweren Schlag für den ohnehin schwer gebeutelten Aktienkurs. Eine Kapitalerhöhung des Elektronikkonzerns sei nicht gänzlich auszuschließen.
Barclays-Analyst Vladimir Sergievskiy hält ebenfalls an seiner Einstufung fest. Das Votum lautet „Overweight“ mit einem Kursziel von 19 Euro. Die bestätigten Verhandlungen des Energietechnik-Herstellers mit dem Bund über Milliardenbürgschaften habe in einem bereits besorgten Aktienmarkt zu weiterer Verunsicherung beigetragen. Die Mitteilung, dass die Finanzergebnisse für 2023 aber im Rahmen der Prognose liegen dürften, bedeute – zumindest fürs Erste – keine weiteren größeren Abschreibungen.
Berenberg hat die Einstufung für Siemens Energy auf „Buy“ mit einem Kursziel von 25 Euro belassen. Dass der Energietechnik-Konzern die 2024er Konsensschätzungen für die Windkrafttochter Gamesa für zu hoch hält, bestätige seine Meinung, dass der Markt in diesem Punkt schon immer wesentlich falsch gelegen habe (mit Material von dpa-AFX).