Chinesische Autobauer haben im Bereich Elektromobilität eine dominierende Stellung eingenommen und konnten ihren Marktanteil weltweit ausbauen. Deutsche Hersteller holen zwar auf, doch der Abstand bleibt groß. Chinas größter Autobauer BYD hat am heutigen Montag seine Quartalszahlen veröffentlicht und einen Rekordgewinn verbucht.
BYD, der führende chinesische Elektroautohersteller, verzeichnete im dritten Quartal einen Rekordgewinn, obwohl die Nachfrage schwächer war und der Wettbewerb zugenommen hatte. Der Nettogewinn stieg um 82,2 Prozent auf 10,41 Milliarden Yuan (rund 1,34 Milliarden Euro), während der Umsatz um 38,5 Prozent auf 162,2 Milliarden Yuan (20,94 Milliarden Euro) anstieg – erwartet wurden 167,78 Milliarden Yuan (21,64 Milliarden Euro). Dies war ein geringerer Anstieg als im zweiten Quartal, als der Gewinn um 145 Prozent zulegte. Der Gewinn des dritten Quartals lag innerhalb der prognostizierten Spanne von 9,55 Milliarden bis 11,55 Milliarden Yuan (1,23 bis 1,49 Milliarden Euro). Der Gewinn je Aktie lag bei 3,58 Yuan (0,46 Euro) und übertraf deutlich die Erwartungen von 2,41 Yuan (0,31 Euro). Das Unternehmen hatte Anfang des Monats angekündigt, dass sich der Nettogewinn im dritten Quartal sogar verdoppeln könnte.
Chinesische Hersteller dominieren den globalen Elektrofahrzeugmarkt
Laut Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer haben chinesische Autohersteller in den Bereichen autonomes Fahren und Sprachsteuerung eine technologische Überlegenheit gegenüber deutschen Unternehmen. Dudenhöffer spricht sich dafür aus, dass deutsche Unternehmen eine Zusammenarbeit mit chinesischen Marken eingehen, um Zeitverluste zu vermeiden. Obwohl deutsche Autobauer in puncto Elektroautos aufholen konnten, bleibt der Abstand zu den chinesischen Herstellern groß.
Deutsche Autobauer holen bei Elektromobilität auf
Laut einer Studie von PwC haben deutsche Autohersteller im Vergleich zum Vorjahr ihre Verkäufe von reinen Batterieautos weltweit um 63 Prozent gesteigert, während der Gesamtmarkt um 33 Prozent wuchs. In China stiegen die Verkäufe der deutschen Hersteller um 39 Prozent, während der chinesische Markt um 26 Prozent wuchs. Ferdinand Dudenhöffer beobachtet zudem einen Wandel im Ansehen chinesischer Automarken in Europa. Chinesische Marken werden zunehmend als innovativ angesehen und bieten gute Qualität. Dudenhöffer warnt jedoch vor europäischen Untersuchungen gegen chinesische Subventionen für E-Autos, da dies zu Vergeltungsmaßnahmen seitens China führen könnte.
Das macht die BYD-Aktie
Die BYD-Aktie notiert heute mit rund 2,1 Prozent im Plus. Der chinesische Elektroautobauer gewann in den letzten fünf Tagen knapp fünf Prozent und nähert sich wieder der wichtigen 30-Euro-Marke.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor Tim Thiemann hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BYD.