Die Aktie der Deutschen Telekom verzeichnet am Montag einen freundlichen Start in die neue Handelswoche. Eine positive Studie der DZ Bank verleiht Schwung. Zudem geht der Blick in der gesamten Branche nach Spanien, wo der Telekom-Rivale Vodafone vor einem milliardenschweren Anteilsverkauf steht.
Nach den soliden Quartalszahlen von T-Mobile US mit einer erneuten leichten Anhebung der Prognose dürfte auch die Telekom selbst die Ziele etwas nach oben schrauben, so DZ-Bank-Analyst Karsten Oblinger. Auch für die Folgejahre erhöhte er seine Schätzungen leicht. Das neue Kursziel lautet 25,00 Euro (bislang: 23,50 Euro), die Einstufung weiterhin „Kaufen“.
Derweil steht der Rivale Vodafone Kreisen zufolge kurz vor einem großen Anteilsverkauf im schwierigen spanischen Markt. So soll ein Anteil von mindestens 50 Prozent der spanischen Geschäfte an die Londoner Beteiligungsgesellschaft Zegona Communications gehen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg bereits am Samstag unter Berufung auf Insider berichtete. Dabei werde die Sparte mit mehr als fünf Milliarden Euro bewertet. Die beiden Firmen klärten noch restliche Details, eine Ankündigung könne in den kommenden Tagen erfolgen. Auch ein Platzen des Deals sei aber noch möglich. Zegona und Vodafone hatten bereits im September Gespräche bestätigt.
Vodafone kämpft in vielen Märkten mit Schwierigkeiten und hat im Mai einen Sparkurs angekündigt, dem 11.000 von konzernweit rund 90.000 Vollzeitstellen zum Opfer fallen sollen. Insbesondere in Spanien haben die Briten einen schweren Stand, weil dort ein harter Preiskampf tobt. Seit mehreren Monaten läuft daher eine strategische Überprüfung der Geschäfte auf der iberischen Halbinsel.
Der spanische Markt ist damit weiter in Bewegung. Der französische Telekomriese Orange und der spanische Anbieter Másmóvil Ibercom warten derzeit auf die Genehmigung, ihre Aktivitäten in dem Land zusammenzulegen und damit den spanischen Telekomprimus Telefónica zu überflügeln. Ob und unter welchen Bedingungen die Europäische Kommission die geplante Fusion zulässt, gilt Experten als Fingerzeig auf ihre generelle Einstellung in Bezug auf Konsolidierung im europäischen Telekomsektor. Auch die Deutsche Telekom kritisiert die Brüsseler Wettbewerbshüter seit langem dafür, zu wenig Zusammenschlüsse zuzulassen und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Konzerne einzuschränken.
Mit Material von dpa-AFX