Die Stimmung im deutschen Wohnungsbau hat sich drastisch verschlechtert. Wegen eines signifikanten Anstiegs von Auftragsmangel und Stornierungen kämpft die Branche ums Überleben. Hohe Preise und Zinsen setzen den Unternehmen zusätzlich zu. Besonders hart wird dadurch die Aktie von Helma Eigenheimbau getroffen, die am Montag jedoch irrational auf die schlechten Nachrichten reagiert.
Die negative Entwicklung im deutschen Wohnungsbau verschärft sich zusehends. Im Oktober meldeten laut dem ifo-Institut fast 50 Prozent der Unternehmen einen Auftragsmangel, ein Anstieg von 2,1 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat. Parallel dazu verzeichnen viele Unternehmen einen Anstieg der Stornierungen, was auf eine wachsende Unsicherheit der Kunden hindeutet.
Aussichten mehr als düster
Darüber hinaus ist das Geschäftsklima in der Branche mit einem Wert von minus 54,7 weiterhin schlecht. Steigende Zinsen und Baupreise erschweren zudem die Umsetzung vieler Projekte aufgrund von finanziellen Hürden. Als Konsequenz sinken die Auftragsbestände kontinuierlich und jedes zweite Unternehmen klagt über einen Mangel an neuen Aufträgen. „Es wird immer schlimmer, mehr und mehr Projekte scheitern am gestiegenen Zinsniveau und den teuren Baupreisen“, sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen.
Die düstere Zukunftsaussicht – angezeigt durch einen extrem negativen Wert von minus 63,9 Punkten – deutet auf keine schnelle Besserung der Lage hin. Unternehmen müssen sich daher auf anhaltend schwierige Zeiten einstellen. Experten raten derzeit davon ab, Aktien im Wohnungsbau zu erwerben.
Das macht die Helma-Eigenheimbau-Aktie
Für die Helma-Eigenheimbau-Aktie, die seit Jahresbeginn um 82 Prozent eingebrochen ist, geht es am Montag rund 7,5 Prozent nach oben. Damit verzeichnet die Aktie eine irrationale Kursreaktion auf die schlechten Nachrichten. Mit dem Kursanstieg auf 2,70 Euro setzt sich das Papier deutlich vom jüngst markierten Mehrmonatstief bei 2,32 Euro ab. Dennoch bleibt abzuwarten, wie nachhaltig die aktuelle Erholung ist (mit Material von dpa-AFX).