Telefónica Deutschland hat am Dienstag seine Zahlen zum dritten Quartal veröffentlicht. An der Börse interessiert sich dafür heute jedoch niemand. Grund: Der spanische Mutterkonzern Telefónica beabsichtigt, seine Tochtergesellschaft Telefónica Deutschland komplett zu übernehmen und bietet je Aktie 2,35 Euro – ein deutlicher Aufschlag zum Montagsschlusskurs. Die Aktie zieht daher stark an.
Das Unternehmen bietet den Aktionären von Telefónica Deutschland 2,35 Euro pro Aktie für die insgesamt 840 Millionen ausstehenden Anteile an. Für den aktuellen Free Float von rund 30 Prozent wollen die Spanier demnach in Summe rund 1,97 Milliarden Euro auf den Tisch legen. Bemerkenswerterweise plant Telefónica trotz der angestrebten vollständigen Kontrolle keinen Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrag mit seiner Tochtergesellschaft. Auch ein Delisting der Aktien steht nicht automatisch bevor, so CEO Markus Haas.
Q3-Zahlen wenig berauschend
Abseits der Übernahmepläne hat Telefónica Deutschland am Dienstag auch seine Zahlen zum dritten Quartal präsentiert: Trotz Rekordzuwachs bei den Neukunden und einem Umsatzanstieg auf 2,1 Milliarden Euro, verfehlte der Nettogewinn von 41 Millionen Euro die Erwartungen.
Das macht die Telefónica-Aktie
Für die Aktie von Telefónica Deutschland, die zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt war, geht es am Dienstagvormittag um rund 38 Prozent nach oben. Nach der starken Talfahrt in den vergangenen Monaten – von Ende Juli bis Ende Oktober war der Kurs um rund 40 Prozent eingebrochen – ist dies für langfristige Anleger jedoch nur ein schwacher Trost: Auf Jahressticht steht trotz der heutigen Kursexplosion lediglich ein mageres Plus von rund 0,4 Prozent zu Buche (mit Material von dpa-AFX).