General Motors hat bereits am Dienstag mitgeteilt, seine Flotte autonomer Fahrzeuge nach einem Zwischenfall auf den Straßen San Franciscos vorläufig zurückzuziehen. Gleichzeitig setzt der US-Automobil-Gigant seine Ambitionen im Bereich Elektromobilität mit der Vorstellung neuer Modelle der Marke Cadillac fort. Finanztreff.de beleuchtet die jüngsten Entwicklungen des Unternehmens und der Aktie.
Die autonome Fahrzeugfirma Cruise, ein Tochterunternehmen von General Motors (GM), hat nach einem Unfall mit einer Fußgängerin in San Francisco den Betrieb ihrer Robotaxis vorübergehend eingestellt. Bei dem Vorfall sei die Person nach einer Kollision von einem Cruise-Fahrzeug mitgeschliffen worden. Die Software der rund 950 Fahrzeuge, die nach einem Unfall automatisch an den Straßenrand fahren, wurde als Reaktion darauf angepasst. Der Vorfall betraf sowohl die vollautonomen Fahrzeuge als auch die mit menschlichen Fahrern besetzten Testwagen. Dies unterstreicht die Schwierigkeiten bei der Einführung autonomer Technologie und könnte weitreichende finanzielle Folgen für GM haben, die Einnahmeausfälle und zusätzliche Investitionen in Forschung und Entwicklung nötig machen.
Cadillac bestätigt neues EV-Modell
Trotz des Rückschlags mit der Tochterfirma Cruise drängt GM weiterhin auf Elektromobilität sowie autonomes Fahren und hat am Freitag die Produktion des neuen Cadillac Optiq offiziell bestätigt. Dieses kompakte Cross-over reiht sich als viertes Elektrofahrzeug unterhalb des Lyriq ein und soll mit einem attraktiveren Preis ein breiteres Publikum ansprechen. Der Lyriq wurde zu einem Preis von rund 59.000 US-Dollar lanciert, gefolgt vom luxuriösen Celestiq Sedan und einem elektrischen Escalade-Modell, die deutlich höherpreisig sind. Der Verkaufsstart des Optiq ist für das kommende Jahr in den USA geplant, eine Ausweitung auf weitere Märkte ist ab 2025 vorgesehen.
Der Optiq ergänzt das wachsende Elektrofahrzeugportfolio von Cadillac, welches bis 2030 ausschließlich aus EVs bestehen soll, während GM auf ein vollständig elektrisches Angebot bis 2035 abzielt. Hindernisse wie Probleme in der Versorgungskette und Schwierigkeiten bei der Batterieproduktion stellen GM und Cadillac allerdings weiterhin vor Herausforderungen bei der Fahrzeugproduktion.
Das macht die GM-Aktie
Die GM-Aktie verzeichnete am Freitag nach der Bestätigung des neuen EV-Modells einen Anstieg um 1,4 Prozent an der NYSE. Trotz gewisser Rückschläge, darunter eine temporäre Einstellung der Fahrzeuge von GMs Tochter Cruise und der Tatsache, dass sich Starinvestor Warren Buffett jüngst von seinen GM-Aktien trennte, konnte den Aktienkurs in den vergangenen fünf Tagen ein Plus von rund vier Prozent erzielen (mit Material von dpa-AFX).