Richtungsweisend, Hoffnungsträger, Blockbuster: Die Phase-3-Studiendaten zu dem Krebsmedikament Pelabresib von Morphosys wurden sehnsüchtig erwartet. Gestern Abend nach US-Börsenschluss war es endlich so weit. Und die Münchner haben abgeliefert. Die Kursreaktion ist jedoch nur kurzeitig so, wie sie zu erwarten wäre.
Die Studie MANIFEST-2 hat überzeugende Ergebnisse hervorgebracht: 66 Prozent der Patienten, die Pelabresib in Verbindung mit Ruxolitinib erhalten haben, haben den primären Endpunkt bei der Verkleinerung des Milzvolumens erreicht. Bei der Placebo-Gruppe zusammen mit Ruxolitinib waren es lediglich 35 Prozent.
Nun soll das Medikament zugelassen werden. Das deutsche Biotech-Unternehmen plant, Mitte 2024 Zulassungsanträge in den USA und Europa einzureichen.
Allerdings konnten die Daten zu den sekundären Endpunkten nicht vollends überzeugen. Dementsprechend ist die Skepsis am Markt gestiegen, ob damit eine Zulassung gelingen kann.
Im Rahmen eines mündlichen Vortrags am Sonntag, den 10. Dezember, auf der 65th American Society of Hematology (ASH) Annual Meeting and Exposition wird Morphosys die Daten detailliert präsentieren.
Die Kursreaktion: Vorerst notierte das Papier bei Lang & Schwarz bis zu 30 Prozent höher. Im Vorfeld waren jedoch 30 Prozent Kursverlust in sieben Handelstagen verbucht worden, da die Anleger vor den Daten nervös waren.
Doch heute der Schock: Bei Lang & Schwarz dreht die Aktie deutlich ins Minus: Eine halbe Stunde vor Handelsbeginn ist Morphosys deutschlandweit Umsatzspitzenreiter und verbucht ein Minus um ein Drittel auf einen Kurs von 17,60 Euro – ein neues Tief seit Mai.
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