Die europäische Wind- und Solarindustrie hat sich mit einem dringlichen Appell an die Spitzen der Bundesregierung gewandt, um in der globalen Wettbewerbslandschaft nicht ins Hintertreffen zu geraten. Finanztreff.de verrät, was die Unternehmen von der Politik fordern und wie sich die Papiere von Meyer Burger, SMA Solar und Nordex entwickeln.
Verbände und Unternehmen der deutschen Solar- und Windindustrie haben sich in einem Brief an die Spitzen der Bundesregierung gewandt und eine Anpassung der Ausschreibungskriterien gefordert. Die Forderung zielt darauf ab, die europäische Wertschöpfungskette stärker zu berücksichtigen, um im globalen Wettbewerb und besonders gegen chinesische Produzenten bestehen zu können. Es wird ein Investitionsrahmen verlangt, der Zukunftsindustrien in Europa fördert und wirtschaftliche Sicherheit schafft.
Neue Vergaberichtlinien gefordert
Die Industrieverbände schlagen vor, Öko-Innovation und soziale Nachhaltigkeit in den Lieferketten stärker zu gewichten. Damit sollen Unternehmen, die in Europa produzieren und diese Kriterien erfüllen, bei der Vergabe öffentlicher Projekte bevorzugt werden. Der kürzlich von der EU-Kommission vorgestellte Gesetzentwurf mit qualitativen Kriterien für Ausschreibungen wird begrüßt, allerdings befürchtet man eine Abschwächung des Entwurfs. Die Bundesregierung soll sich für verbindliche qualitative Kriterien stark machen.
Das machen die Papiere von Meyer Burger, SMA Solar und Nordex
Am Aktienmarkt spiegelt sich die politische Initiative nicht wider: So fielen die Aktien von SMA Solar um rund ein Prozent und die von Nordex um fast zwei Prozent. Die Papiere von Meyer Burger legten an der SIX Swiss Exchange hingegen um 0,6 Prozent zu. Diese Entwicklungen zeigen, dass politische Beschlüsse keine sofortigen, positiven Effekte auf die Aktienkurse haben müssen und dass Investoren Zweifel hegen könnten, ob politische Maßnahmen ausreichend sind, um die deutsche Solar- und Windindustrie wettbewerbsfähig zu machen (mit Material von dpa-AFX).