Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat am Freitag den Weg für einen wesentlichen Modernisierungsschritt in der Kommunikationstechnologie der Bundeswehr freigemacht. Ein Auftragsvolumen von über einer Milliarde Euro wurde an das Unternehmen Rohde & Schwarz vergeben, um die Streitkräfte mit digitalen Funkgeräten auszustatten. Gleichzeitig ging Konkurrent Thales damit leer aus.
Die Vergabe des Großauftrags verlief nicht ohne Disput: Die französische Thales-Gruppe, welche ebenfalls im Bereich der Verteidigungselektronik tätig ist, ging leer aus und klagte erfolglos gegen diese Entscheidung – unter Aktenzeichen VII Verg 22/23 wurde der Einspruch als unzulässig zurückgewiesen, unter anderem aufgrund einer verpassten Beschwerdefrist. Die Regierung begründete die direkte Vergabe an Rohde & Schwarz mit nationalem Sicherheitsinteresse.
Trotz anfänglicher Medienberichte über Passprobleme der Funkgeräte innerhalb verschiedener Bundeswehrfahrzeuge wurde dies von Generalleutnant Michael Vetter verneint und auf einen detaillierten Prüfungsprozess verwiesen. Herausforderungen bestanden hauptsächlich in den hohen Sicherheitsstandards für Fahrzeugbesatzungen sowie technischen Problemen aufgrund der Fahrzeugausstattung.
Das macht die Thales-Aktie
Trotz des juristischen Rückschlags verzeichnete die Thales-Aktie am Freitag leichte Kursgewinne. Der Aktienkurs stieg um 1,6 Prozent auf 139,10 Euro. Charttechnisch brach die Aktie zuletzt über die 200-Tage-Linie und den GD50 aus, was als bullishes Zeichen gedeutet wird, und könnte nun einen neuen Aufwärtstrend etablieren (mit Material von dpa-AFX).