Deutsche Chemiekonzerne wie Lanxess, BASF und Covestro leiden unter einer nachlassenden Weltkonjunktur mit sinkender Nachfrage. Jedoch liefern jüngste Wirtschaftsdaten aus China nun neue Hoffnung. Finanztreff.de beleuchtet, welcher Indikator den zuletzt krisengebeutelten jetzt Auftrieb gegeben könnte.
Der Einkaufsmanager des Wirtschaftsmagazins Caixin, der sich auf eher kleinere und private Unternehmen konzentriert, stieg unerwartet von 49,5 auf 50,7 Punkte an. Damit liegt der Indexwert wieder knapp über der sogenannten Expansionsschwelle von 50 Punkten. Analysten hatten im Schnitt nur einen geringfügigen Zuwachs auf 49,6 Punkte erwartet.
Gegensätzlich dazu fiel der offizielle chinesische Regierungsindex, der die Lage in großen und staatlichen Unternehmen im Land abzeichnet, jedoch auf 49,4 Punkte zurück. Trotzdem könnten Pekings Bemühungen, die Konjunkturschwäche zu bekämpfen, vor allem im Immobilienbereich, auch den deutschen Chemieexporteuren bald zugutekommen, da eine steigende Bauaktivität eine höhere Nachfrage nach Farben und Lacken sowie etwaigen Vor- und Zwischenprodukten nach sich ziehen könnte.
Leichte Erholung in der Eurozone
Parallel zeigt die Eurozone eine leichte Besserung im industriellen Sektor. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global erreichte mit 44,2 Punkten den höchsten Stand seit sechs Monaten und stieg im Vergleich zum Vormonat (43,1 Punkte) an. Diese Zahlen deuten zwar auf eine Verbesserung hin, jedoch nicht auf ein kräftiges Industriewachstum, da der Wert immer noch unter 50 Punkten liegt. Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank mahnt, dass die positiven Entwicklungen noch keine starke Aufwärtsdynamik anzeigen.
JPMorgan bleibt bullish
JP-Morgan Analyst Chetan Udeshi ist derweil zuversichtlich, dass nach dem Ende des starken Abschwungs im Chemiesektor – welcher seinen Anfang gegen Ende des zweiten Quartals 2022 nahm – eine rasante Aufwärtsentwicklung bevorsteht. Er beließ das Kursziel für die BASF-Aktie auf 58 Euro und die Einstufung auf "Overweight".
Das macht die BASF-Aktie:
Die Kursentwicklung des deutschen Chemiegiganten BASF bleibt trotz positiver Signale aus China zurückhaltend. Die Aktie steigt im frühen Handel lediglich um 0,2 Prozent. Seit Jahresbeginn hat die Aktie hingegen rund zehn Prozent an Wert verloren (mit Material von dpa-AFX).
Hinweis auf Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.