Oracle hat am Montagabend nachbörslich seine Quartalszahlen veröffentlicht und beim Umsatz gepatzt. Die Aktie wurde daher abgestraft und fiel um bis zu neun Prozent. So reagieren jetzt die Analysten.
Die UBS hat Oracle nach Zahlen von 135 auf 125 US-Dollar gesenkt, aber die Einstufung auf „Buy“ belassen. Der Softwarekonzern habe enttäuschenderweise das zweite Quartal in Folge die Wachstumserwartungen an das Cloud-Geschäft verfehlt, schrieb Analyst Karl Keirstead in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Positiv werte er indessen den Ausblick für die OCI-Sparte (Oracle Cloud Infrastructure).
Die Bank of America hat ebenfalls ihr Kursziel gesenkt. Nach zuvor 132 sieht die Bank den Software-Riesen nun bei 122 Dollar fair bewertet. Das Votum lautet „Neutral“. Die Q2-Zahlen seien „enttäuschend“. Trotz des Umsatzrückganges konnte Oracle jedoch die Rentabilität übertreffen und meldete ein Pro-forma-EPS, das über den Erwartungen lag, so die BofA.
Brent Thill vom Analysehaus Jefferies ergänzte, er habe nach einem saisonal schwachen Auftaktquartal eigentlich ein deutliches Anziehen der Umsatzentwicklung erwartet, was konsistent gewesen wäre mit den Signalen anderer Branchenunternehmen. Dagegen stehe ein weiteres enttäuschendes Quartal mit einem Umsatzrückgang. Auch wenn das Management von Oracle darauf verweise, dass Angebot und Nachfrage derzeit nicht im Gleichgewicht seien und sich größere Deals anbahnten, werfe die Entwicklung mehr Fragen auf, als sie Antworten gebe. Er hält deshalb die für 2026 gesteckten Ziele für risikobehaftet.
Konsens
Das durchschnittliche Kursziel für die nächsten zwölf Monate liegt bei 123,79 Dollar, was einem Ertragspotenzial von rund acht Prozent entspricht. 19 Analysten raten zum Kauf, 16 zum Halten und zwei zum Verkauf.
KGV
Das durchschnittliche KGV der letzten zehn Jahre liegt bei 15. Aktuell ist Oracle mit einem 24-er Gewinnmultiple von 21 bezahlt.
Das macht die Oracle-Aktie
Zwei Stunden vor US-Handelsstart notiert die Aktie neun Prozent tiefer bei 104,77 Dollar (mit Material von dpa-AFX).