Morphosys hat am Donnerstagmorgen die Platzierung neuer Aktien aus einer Barkapitalerhöhung bekannt gegeben. Während Kleinanleger bei der Kapitalerhöhung leer ausgingen, konnte das Biotechunternehmen bei institutionellen Investoren einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag einsammeln. Da der Platzierungspreis unter dem Xetra-Schlusskurs lag, drohen am heutigen Handelstag Kursverluste.
Konkret hat Morphosys durch die Nutzung des genehmigten Kapitals 2023-II sein Grundkapital von EUR 34.231.943 auf EUR 37.655.137 erhöht. Dabei wurden 3.423.194 neue Stückaktien ohne Nennwert zu einem Preis von 30,00 Euro je Aktie ausgegeben und erzielten somit einen Bruttoemissionserlös von rund 102,7 Millionen Euro. Die Aktien sind rückwirkend zum 1. Januar 2023 dividendenberechtigt.
Kleinanleger außen vor
Die neuen Aktien wurden durch ein beschleunigtes Platzierungsverfahren – „Accelerated Bookbuilding“ – ausschließlich für institutionelle Investoren platziert, unter Verzicht auf die Ausgabe von Bezugsrechten der bestehenden Aktionäre. Der geringfügige Preisabschlag von 2,8 Prozent gegenüber dem Durchschnittskurs soll institutionelle Anleger ansprechen, während eine Lock-up-Periode von zwei Monaten die Marktstabilität gewährleisten soll. Der Handelsbeginn der neuen Aktien im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse wird um den 19. Dezember 2023 erwartet.
Dafür wird das Geld verwendet
Durch die erfolgreiche Kapitalerhöhung stärkt Morphosys seine finanziellen Kapazitäten signifikant. 2024 bestehe inklusive zusätzlicher geplanter Kostensenkungsmaßnahmen ein Liquiditätsbedarf von rund 250 Millionen Euro, hieß es zur Erläuterung. Zudem will Morphosys die Nettoerlöse zum Teil für die laufende klinische Entwicklung wichtiger Produktkandidaten hin zur behördlichen Zulassung verwenden. Dazu gehört auch die Beschleunigung der Vorbereitungen der Markteinführung vom Hoffnungsträger Pelabresib zur Erstbehandlung von Myelofibrose.
Das macht die Morphosys-Aktie
In den USA gehandelte Papiere des Unternehmens fielen nachbörslich um fast elf Prozent. Am Donnerstag zeichnet sich vor dem Xetra-Start derweil ein Minus von rund 14 Prozent zum Handelsstart am deutschen Aktienmarkt ab (mit Material von dpa-AFX).