Der Ausverkauf bei der Aktie des amerikanischen Gentherapie-Spezialisten Bluebird Bio setzt sich zur Wochenmitte fort. Mit einem Minus von gut 40 Prozent zählt der Biotech-Titel zu den schwächsten Werten auf den internationalen Kurszetteln. Der Grund dafür ist die Durchführung einer Kapitalerhöhung des Unternehmens.
Bluebird Bio hat knapp 12,5 Millionen neue Aktien zum Kurs von 1,50 Dollar platziert und somit etwa 125 Millionen Dollar eingesammelt. Zur Einordnung: Der Schlusskurs vor der Kapitalmaßnahme lag mit 2,43 Dollar deutlich über dem Preis der neuen Aktien. Das Interesse der Marktteilnehmer an der Kapitalerhöhung hielt sich dabei in Grenzen, denn der Gentherapie-Spezialist wollte ursprünglich 150 Millionen Dollar einsammeln.
Erst am 08. Dezember konnte Bluebird Bio die US-Zulassung für Lyfgenia erhalten. Dabei handelt es sich um eine Gentherapie für Betroffene ab 12 Jahren mit der Sichelzellerkrankung. Positive Impulse konnte die Aktie allerdings dadurch nicht erfahren. Denn der Preis der Therapie liegt mit 3,1 Millionen Dollar deutlich über dem des Konkurrenzprodukts Casgevy vom Entwicklungsduo Vertex Pharmaceuticals und CRISPR Therapeutics, welches am gleichen Tag von der FDA zugelassen wurde und 2,2 Millionen Dollar kostet.
Der Unterschied beim Preis ist umso fragwürdiger, wenn man die "Black-Box-Warning" auf dem Produkt von Bluebird Bio mit dem Namen Lyfgenia beachtet. Diese beinhaltet das Risiko, an Blutkrebs zu erkranken.