BASF hat den Grundstein für eine bedeutende strategische Neuausrichtung gelegt, indem das Unternehmen sein Öl- und Gasgeschäft in neue Hände überführt hat. Der Chemiekonzern verstärkt damit seine Konzentration auf Kerngeschäfte und schafft neue Strukturen. Für die BASF-Aktie geht es am Donnerstagnachmittag leicht nach oben.
Konkret hat BASF die Abspaltung seines Öl- und Gasgeschäfts Wintershall Dea eingeleitet, indem es einen Verkauf an den britischen Ölkonzern Harbour Energy vollzog. BASF und der Wintershall-Dea-Miteigentümer LetterOne erhalten eine Barzahlung von insgesamt 2,15 Milliarden US-Dollar, wobei BASF einen Anteil von 1,56 Milliarden US-Dollar zugestanden bekommt.
Als Teil der Fusion erhält BASF zudem eine Beteiligung von 39,6 Prozent am neuen Konzern Harbour Energy, während die Briten zudem Anleihen von Wintershall Dea im Wert von 4,9 Milliarden Dollar übernehmen. Der Gesamtwert der Transaktion beläuft sich dadurch auf 11,2 Milliarden US-Dollar.
Grünes Licht der Wettbewerbshüter erforderlich
Die Transaktion soll voraussichtlich im vierten Quartal 2024 abgeschlossen sein, bedarf allerdings noch der behördlichen Zustimmung. Wichtiger Aspekt der Transaktion ist die Ausgrenzung des Russland-Geschäfts von Wintershall Dea. Dieses Geschäftsfeld verbleibt bei BASF und LetterOne und unterliegt einer gesonderten rechtlichen Trennung. Nicht enthalten sind außerdem Wintershall Deas Anteile an der Wiga Transport Beteiligungs-GmbH & Co KG; hierfür ist eine separate Verwertung angedacht. BASFs Finanzvorstand Dirk Elvermann sieht in dem Verkauf des Öl- und Gasgeschäfts einen wichtigen Schritt zur Wertsteigerung.
Das macht die BASF-Aktie
Die Verkaufsvereinbarung führte am Nachmittag zu einem Anstieg des BASF-Aktienkurses um 1,7 Prozent. Allerdings bröckelten die Gewinne rasch wieder ab: Zuletzt stand noch ein Kursgewinn von 0,5 Prozent zu Buche (mit Material von dpa-AFX).
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.