Seit dem 21. Dezember ist der Verkauf einiger Top-Modelle der Apple Watch über die eigene Website des Unternehmens nicht mehr gestattet. Doch es gibt ein Schlupfloch: Externe Händler dürfen ihre Lagerbestände weiter abverkaufen.
Aufgrund eines Patentstreits mit dem Medizintechnikunternehmen Masimo hat International Trade Commission (ITC) ein Verkaufs- und Importstopp in den USA für bestimmte Modelle der Apple Watch verhängt.
Laut ITC verletzen die Blutsauerstoffmessfunktionen der neueren Uhren – speziell der Apple Watch 9 und der Apple Watch Ultra 2 – fünf Patente des Medizintechnikunternehmens Masimo. Die Blutsauerstoffmessung stellt ein zentrales Gesundheitsfeature dieser Modelle dar.
Verkaufsstopp
Apple befindet sich in einer prekären Lage: Seit dem 21. Dezember ist der Verkauf der betroffenen Modelle über die eigene Website des Unternehmens nicht mehr gestattet, und ein Importverbot tritt nur fünf Tage später, am 26. Dezember, in Kraft.
Externe Händler wie Amazon oder Walmart dürfen ihre bestehenden Lagerbestände aber auch nach dem Stichtag weiterhin abverkaufen. Diese Ausnahmeregelung könnte sich für Apple als rettender Anker erweisen und erlauben, notwendige Umsätze insbesondere im lukrativen Weihnachtsquartal dennoch zu verbuchen.
Aussichten auf Lösungen
Die Situation ist jedoch nicht in Stein gemeißelt. Es besteht die Möglichkeit einer Aufhebung der ITC-Anordnung durch den US-Präsidenten oder einer außergerichtlichen Einigung zwischen den beteiligten Parteien. Joe Kiani, CEO von Masimo, signalisierte grundsätzliche Offenheit für Gespräche, beklagte aber das bisherige Ausbleiben von Dialogversuchen seitens Apple. Mit einem bemerkenswert klaren Statement wies er auf die Notwendigkeit beidseitiger Bemühungen hin: „Sie haben nicht angerufen“, „Zum Tango gehören immer zwei“.
Sollte es zu keiner Einigung oder einer alternativen technischen Lösung kommen, könnten Apple-Fans eine lange Durststrecke bevorstehen; das Verkaufs- und Importverbot könnte bis zum Auslaufen der betroffenen Patente im Jahr 2028 bestehen bleiben.
Das macht die Apple-Aktie
Die Apple-Aktie reagierte kaum auf den Watch-Streit. Sie fällt am Freitag leicht um 0,2 Prozent, hält sich aber noch knapp unter dem neuen Rekordhoch von 199,62 Dollar aus der Vorwoche. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von rund 50 Prozent zu Buche.
Hinweis auf Interessenskonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.