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BASF nach Wintershall-Deal: Das meinen die Analysten

BASF nach Wintershall-Deal: Das meinen die Analysten

27.12.2023 14:19:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 3 min.


Der deutsche Chemiegigant BASF hat den Verkauf seiner Öl- und Gastochter Wintershall Dea an den britischen Ölkonzern Harbour Energy erfolgreich abgeschlossen. Die Transaktion, welche von den Börsenmärkten positiv aufgenommen wurde, hat die Einschätzungen der Analysten nicht verändert.

Das Analysehaus Jefferies hat BASF nach einer Vereinbarung zur Übernahme des Öl- und Gasgeschäfts Wintershall Dea durch den britischen Ölkonzern Harbour Energy auf "Underperform" mit einem Kursziel von 39 Euro belassen. Der Harbour-Aktienkurs von derzeit um 300 Pence impliziere eine Gesamtbewertung von 10,6 Milliarden Dollar für Wintershall und dies wiederum impliziere einen Wert für den knapp 73-prozentigen BASF-Anteil an Wintershall von sieben Milliarden Euro - mehr als er gedacht habe, schrieb Analyst Chris Counihan in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Mit den Cash-Einnahmen werde BASF wohl die ansonsten im Jahr 2024 schuldenfinanzierte Dividende finanzieren können.

Das Analysehaus Warburg Research hat den Chemieriesen auf "Hold" mit einem Kursziel von 45,50 Euro belassen. Der Verkauf sollte für den Chemiekonzern weder eine wesentliche Wertminderung als Folge der anstehenden Transaktionen noch einen Veräußerungsgewinn nach sich ziehen, schrieb Analyst Oliver Schwarz in einer am Freitag vorliegenden Studie. Schwarz spendete gleichwohl Beifall für das Bekenntnis von BASF, den nicht zum Kerngeschäft zählenden Anteil an Wintershall Dea zu veräußern. Dies ermögliche einen zweistufigen Schuldenabbau von 2025 an. Da BASF zudem ein aller Wahrscheinlichkeit nach zumindest vorübergehender Anteilseigner von Harbour werde, sollte BASF auch von einer steigenden Bewertung basierend auf dem verbesserten Portfolio des Unternehmens profitieren.


Die DZ Bank hat BASF auf "Hold" mit einem fairen Wert von 49 Euro je Aktie belassen. Er werte den Verkauf positiv, schrieb Analyst Peter Spengler in einer am Freitag vorliegenden Studie. Da der Chemiekonzern eine Barzahlung und in London notierte Aktien in Höhe des aktuellen Buchwerts erhalte, sollte kein weiterer Abschreibungsbedarf auf die Beteiligung bestehen. Die Transaktion habe zudem Aufwärtspotenzial, da BASF noch Anspruch auf eine staatliche Entschädigung für das enteignete Russlandgeschäft habe. Zudem könne BASF noch die Anteile an der Gastransportgesellschaft Wiga verkaufen.

Die UBS hat den DAX-Konzern auf "Buy" mit einem Kursziel von 55 Euro belassen. Die Transaktion sei eindeutig positiv und stehe im Einklang mit der seit langem kommunizierten Strategie des Chemiekonzerns, sich aus dem Öl- und Gasgeschäft zurückzuziehen, schrieb Analyst Samuel Perry in einer ersten Reaktion am Donnerstag. Die implizite Bewertung des Deals liege wohl über der Markterwartung. Zudem werde nun die Wahrscheinlichkeit einer Dividendenkürzung weiter verringert.

Das macht die Aktie 

BASF legt am Mittwochnachmittag leicht um 0,1 Prozent auf 48,60 Euro zu.

(mit Material von dpa-AFX).






Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.