Am deutschen Aktienmarkt zeichnet sich am letzten Handelstag des Börsenjahres 2023 ein ruhiger Start ab. Der DAX dürfte zum Auftakt geringfügig um 0,08 Prozent auf 16.715 Punkte anziehen. Trotz eines beeindruckenden Jahresgewinns von rund 20 Prozent, vorangetrieben durch die Hoffnung auf Zinssenkungen, zeigten sich in den letzten Tagen des Jahres Anzeichen einer Konsolidierung.
1. Neue Rekorde an der Wall Street
Am vorletzten Handelstag des Jahres zeigten sich die US-Aktienmärkte ohne eindeutige Tendenz. Der Dow Jones stieg um 0,14 Prozent auf 37.710 Punkte, markierte im Handelsverlauf ein Rekordhoch bei 37.77 und verzeichnete über das Gesamtjahr einen Anstieg von circa 14 Prozent. Der S&P 500 legte minimal zu und schloss bei 4.783 Punkten. Demgegenüber verlor der an Technologiewerten reiche Nasdaq 100 leicht um 0,05 Prozent und beendete den Handel bei 16.898 Zählern, trotz eines Jahresplus von nahezu 55 Prozent.
Einzelwerte im Fokus
Boeing verzeichnete einen Kursrückgang von 0,7 Prozent nach kritischen Äußerungen der FAA zum Ruderkontrollsystem der 737 MAX. Apple konnte dagegen ein Plus von 0,2 Prozent verbuchen. Tesla gehörte mit einem Verlust von 3,2 Prozent zu den schwächeren Werten im Nasdaq 100.
2. Durchwachsene Vorgaben aus Asien
Die asiatischen Finanzmärkte haben am Freitag einmal mehr unterschiedliche Entwicklungen verzeichnet. Der chinesische CSI 300 gewann 0,4 Prozent hinzu, getrieben von der Hoffnung auf eine Erholung nach einem volatilen Börsenjahr und positiven Signalen der chinesischen Wirtschaftspolitik. Gegensätzlich dazu gab der Hang Seng in Hongkong um 0,1 Prozent nach, bedingt durch Gewinnmitnahmen und geopolitische sowie wirtschaftliche Bedenken. In Japan beendete der Nikkei 225 das Börsenjahr mit einem Minus von 0,2 Prozent, kann jedoch auf ein beeindruckendes Wachstum von 28 Prozent im Jahresverlauf verweisen.
3. Ölpreise legen zu
Am letzten Handelstag des Jahres sind Brent-Rohöl-Futures um 0,6 Prozent auf 77,63 US-Dollar pro Barrel und die WTI-Futures um 0,5 Prozent auf 72,14 Dollar pro Barrel gestiegen, nachdem sie am Vortag um drei Prozent gefallen waren. Der Preisanstieg resultiert aus der wieder verstärkten Nutzung der Roten Meer Route.
Dennoch wird erwartet, dass die Rohölpreise bis zum Jahresende ihren niedrigsten Stand seit dem Einbruch 2020 erreichen, trotz der Produktionskürzungen durch die OPEC+. Für das Jahr 2023 zeichnet sich aktuell einen Rückgang der Ölpreise um rund zehn Prozent ab, der erste Rücksetzer auf Jahressicht seit zwei Jahren.
Für 2024 wird mit einem leichten Anstieg der Brent-Rohölpreise auf durchschnittlich 84.43 Dollar pro Barrel gerechnet, im Vergleich zu der bisher erwarteten rund 80 Dollar im Jahr 2023. Dabei könnten Spekulationen über Zinssenkungen der US-Notenbank und ein schwächerer Dollar die Nachfrage nach Öl verstärken. Jedoch sollten solche Prognosen mit Vorsicht genossen werden, da geopolitische Ereignisse oder wirtschaftliche Veränderungen das Marktgeschehen stark beeinflussen können.
4. Vorzeitiger Börsenschluss
Während wichtige Unternehmenstermine und bedeutende Konjunkturdaten am Freitag nicht mehr auf der Agenda stehen, sollten Anleger die Handelszeiten im Blick behalten: Die Börse in Deutschland schließt bereits um 14:00 Uhr, was bedeutet, dass Orders frühzeitig platziert werden müssen. In Großbritannien endet der Handel um 13:30 Uhr und die US-Anleihenmärkte schließen ihre Tore um 20:00 Uhr. Diese Sonderregelungen könnten zu erhöhter Volatilität und drastischen Kursbewegungen kurz vor Handelsschluss führen.
5. Unternehmensnews
Am letzten Handelstag des Börsenjahres 2023 lassen die Anleger ruhig angehen. Im vorbörslichen Handel gab es keine kursbewegenden Nachrichten (mit Material von dpa-AFX).