Mit Beginn des neuen Jahres zeichnet sich am deutschen Aktienmarkt ein positiver Auftakt ab. Der DAX dürfte dabei zum Handelsstart leicht auf 16.796 Punkte zulegen. Damit würde sich der deutsche Leitindex weiter oberhalb der zuletzt beobachteten Bandbreite von 16.624 bis 16.790 Punkte bewegen und könnte die 16.800-Punkte-Marke in Angriff nehmen. Folgende Themen stehen heute im Fokus.

1. Gewinnmitnahmen an der Wall Street

An der Wall Street endete das Handelsjahr 2023 mit leichten Einbußen. Der Dow Jones fiel um 0,05 Prozent auf 37.689 Punkte. Im Vergleich zum Vorjahresstart konnte der Index dennoch ein Plus von circa 14 Prozent verbuchen. Auch der S&P 500 gab nach, verlor 0,28 Prozent auf 4.769 Zähler, schaffte es jedoch ebenfalls, das Jahr mit einem Plus von über 24 Prozent abzuschließen. Der Nasdaq 100 zeigte ein Minus von 0,43 Prozent beim Schlussstand von 16.825 Punkten, wies aber seit Jahresbeginn eine imposante Steigerung von nahezu 54 Prozent auf. Die spürbaren Jahresgewinne können auf eine Rally seit Ende Oktober 2023 zurückgeführt werden, die vor allem durch die Hoffnung auf sinkende Leitzinsen in den USA getrieben wurde. Marktexperten und Ökonomen sehen eine mögliche Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed bereits im März.

2. Schwache Vorgaben aus Asien

Die asiatischen Aktienmärkte zeichneten am Dienstag ein negatives Bild. In China sorgten enttäuschende Wirtschaftsdaten für eine gedämpfte Stimmung: Der CSI 300 fiel um über ein Prozent und der Hang Seng in Hongkong büßte sogar 1,7 Prozent ein. Der japanische Markt blieb aufgrund der Neujahrsfeierlichkeiten geschlossen.

3. Ölpreise ziehen an

Die Ölpreise zeigten zu Beginn des neuen Jahres eine Aufwärtsbewegung angesichts geopolitischer Spannungen im Roten Meer. Ein Barrel Brent stieg um 1,51 US-Dollar auf 78,55 US-Dollar und WTI verzeichnete einen Anstieg um 1,26 US-Dollar auf 72,91 US-Dollar. Hintergrund der Preisbewegungen sind Spannungen durch iranische Kriegsschiffe und vorangegangene Angriffe auf Handelsschiffe in wichtigen Öltransportrouten. Die USA werfen dem Iran vor, in diese Angriffspläne involviert zu sein – eine Anschuldigung, die der Iran bestreitet.

4. Konjunkturdaten 

Für Anleger und Analysten sind zudem die anstehenden Konjunkturdaten von Interesse. Am heutigen Tag werden verschiedene Wirtschaftsindikatoren erwartet: Zu Beginn steht der Caixin PMI für das verarbeitende Gewerbe in China an. Es folgen PMI-Daten aus Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland sowie für die Eurozone und Großbritannien. Hinzu kommen Daten zur Geldmenge M3 für die Eurozone im November sowie Bauinvestitionen für den gleichen Monat in den USA und die zweite Veröffentlichung des PMI für das verarbeitende Gewerbe im Dezember aus den Vereinigten Staaten. Diese Informationen könnten den Märkten weitere Impulse liefern und werden daher eng von Marktteilnehmern beobachtet.

5. Unternehmensnews

Zum Auftakt des neuen Börsenjahres stehen einige Einzelwerte im Fokus. Aus dem DAX dürfte die Rheinmetall-Aktie ins Visier der Anleger rücken. Grund dafür sind Meldungen, wonach die Ukraine nur noch über wenige kampftaugliche Leopard-Panzer verfügt. Der Grünen-Haushälter Sebastian Schäfer fordert daher schnelle Maßnahmen, um die Panzer wieder einsatzbereit zu machen. Für die Rheinmetall-Aktie geht es vorbörslich um 0,1 Prozent nach oben. 

Eine Analystenstimme belastet derweil die Lufthansa-Aktie. Vor dem offiziellen Börsenstart verzeichnete der Aktienkurs einen Rückgang um zwei Prozent. Dieser negative Impuls ist auf eine frisch veröffentlichte Einschätzung der Citigroup zurückzuführen, die eine Verkaufsempfehlung für die Airline aussprach.

Ein weiteres Unternehmen, das vor Börsenstart von Nachrichten beeinträchtigt wurde, ist ASML. Der niederländische Spezialist für Chipausrüstung musste vorbörslich einen leichten Rückgang um 0,2 Prozent hinnehmen. Hintergrund sind politisch motivierte Entscheidungen, die zur Zurückziehung bestimmter Exportlizenzen für Chipherstellungsmaschinen in China geführt haben.

Abschließend ist noch die Entwicklung bei Redcare Pharmacy zu nennen. Das Pharmaunternehmen konnte ein Kursplus von 0,9 Prozent verzeichnen und nähert sich damit dem Hoch, das im Dezember erreicht wurde (mit Material von dpa-AFX).