Im Kontext des Ukraine-Kriegs hatte Deutschland 18 Kampfpanzer des Typs Leopard 2A6 an die Ukraine geliefert. Allerdings ist der Großteil dieser Panzer nicht mehr einsatzbereit, was den Grünen-Politiker und Haushaltsexperten Sebastian Schäfer zu einer dringlichen Forderung veranlasst hat: In einem Brief an die Rüstungskonzerne sieht Schäfer daher „dringende Handlungsnotwendigkeiten.“
Konkret hat sich Schäfer in einem Brief an die Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann gewandt mit dem Ziel, eine zeitnahe Lösung des Leopard-Problems zu erreichen. Dem Schreiben des Grünen-Politikers ist zu entnehmen: „Leider ist festzustellen, dass nur noch eine sehr geringe Zahl der gelieferten Kampfpanzer von der Ukraine eingesetzt werden kann.“
Die Reparaturzeiten in der litauischen Reparaturwerkstatt der Industrie, dem sogenannten „Hub“, werden allerdings durch Ersatzteilmangel beträchtlich verlängert. Schäfer, der die Werkstatt kürzlich gemeinsam mit Verteidigungsminister Boris Pistorius besuchte, verwies in einem Schreiben an die beteiligten Unternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) auf die Dringlichkeit einer verbesserten Ersatzteileversorgung. Er merkte zudem an, dass Reparaturversuche durch die ukrainische Armee teilweise zu zusätzlichen Schäden an den Fahrzeugen geführt haben.
Zudem stelle sich laut Schäfer die Frage, warum der langwierige Transport der defekten Panzer nach Litauen weiter notwendig sei. An Rheinmetall schrieb Schäfer: „In Lwiw wurde nach Angaben Ihres Unternehmens jetzt mit der Versorgung erster Systeme vom Typ Marder begonnen. Es wäre aus meiner Sicht dringend notwendig, auch für die komplexeren Leopard-2-Systeme die Möglichkeit der Reparatur in der Ukraine zu schaffen.“
Weiter Unterstützung in Aussicht gestellt
Zudem betonte der Grünen-Politiker, bezüglich der Hilfe für die Ukraine nicht nachzulassen, sondern sich auf eine Ausweitung einzustellen. „Die Situation in der Ukraine ist sehr schwierig“, sagte Schäfer der dpa. „Wir müssen uns auch darauf einstellen, dass die Unterstützung aus den Vereinigten Staaten nachlässt.“ Dass Deutschland nach den USA die meiste Unterstützung gebe, gelte leider nur nominal. Im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung sei Deutschland „nur unter ferner liefen“. „Das muss sich ändern“, fordert der Grünen-Politiker. Nötig sei „endlich auch die Lieferung von weitreichenden Taurus-Marschflugkörpern aus Beständen der Bundeswehr“. Es gelte, die Ukraine gegen die Truppen Putins in eine stärkere Position zu bringen.
JPMorgan bestätigt Kursziel
Währenddessen wird die Rheinmetall-Aktie von Analysten weiterhin positiv bewertet. Die Investmentbank JPMorgan hat zum Jahresauftakt die Bewertung für Rheinmetall mit „Overweight“ bekräftigt und ein Kursziel von 420 Euro bestätigt. JPMorgan-Analyst David Perry sieht in den drei Exportaufträgen, die Rheinmetall im Dezember gemeldet hatte und ein Volumen von 900 Millionen Euro aufweisen, eine signifikante Unterstützung für die hohen Umsatz- und Gewinnerwartungen des Unternehmens bis 2026. Diese Erwartungen hatten bereits im November die Prognosen des Marktes übertroffen.
Das macht die Rheinmetall-Aktie
Das Schreiben des Grünen-Politikers Schäfer findet bei den Anlegern am Dienstagmorgen Anklang. Kurz nach dem Xetra-Start geht es für die Rheinmetall-Aktie um rund 3,5 Prozent nach oben. Damit knüpft das Papier nahtlos an die starke Performance des vergangenen Börsenjahres an: 2023 war der Aktienkurs von Rheinmetall um 45 Prozent geklettert (mit Material von dpa-AFX).