In einer frischen Analyse hat Morgan Stanley die Aktie des europäischen Online-Gebrauchtwagenhändlers Auto1 unter die Lupe genommen. Das Anlageurteil der US-Investmentbank löste zur Wochenmitte starken Verkaufsdruck aus. Nachdem die Aktien von Auto1 seit Mitte Dezember eine starke Kurssteigerung von mehr als 40 Prozent verzeichneten, folgte nun ein starker Rücksetzer.
Morgan Stanley startete zur Wochenmitte die Bewertung von Auto1 mit der Einstufung „Underweight“ und einem Kursziel von 4,60 Euro. Analystin Miriam Josiah äußerte sich zwar grundlegend positiv über den europäischen Internetsektor für das Jahr 2024, identifizierte jedoch bestimmte Risiken für E-Commerce-Unternehmen wie Auto1.
Ein weiterer Analyst der US-Bank, Pete-Veikko Kujala, betonte die Notwendigkeit zusätzlicher Investitionen für das Wachstum und die Rentabilitätssteigerung bei Auto1. Trotz eines prognostizierten Umsatzes von 5,4 Milliarden Euro für das Jahr 2023, der bis 2026 auf 6,2 Milliarden Euro ansteigen soll, liegt diese Prognose dennoch 20 Prozent unter dem Marktkonsens.
Hohe Marketingkosten erwartet
Kujala warnte vor erheblichen Marketinginvestitionen, insbesondere für die Online-Verkaufsplattform Autohero, und erwartet dadurch eine Belastung des EBITs (Ergebnis vor Zinsen und Steuern). Ein positives EBIT wird vom Analysten erst für das Jahr 2027 erwartet – später als der allgemeine Markt, der hierfür das Jahr 2025 in Aussicht stellt. Kujala fügte hinzu: „Sollte das EBIT jedoch früher positiv sein, dürfte dies wahrscheinlich mit einem langsameren Wachstum einhergehen.“
Das macht die Auto1-Aktie
Der besagte Einfluss auf den Aktienkurs war nicht zu übersehen: Zur Wochenmitte ging es für die Aktie von Auto1 um über elf Prozent abwärts auf 5,70 Euro. Die Einstufung „Underweight“ durch Morgan Stanley signalisiert eine erwartete unterdurchschnittliche Gesamtrendite der Aktie im Branchenvergleich innerhalb des nächsten Jahres bis anderthalb Jahre (mit Material von dpa-AFX).