Die Aktien von Meyer Burger fallen am Dienstag um bis zu zwölf Prozent, nachdem die Baader Bank laut einem Bloomberg-Bericht ihre Empfehlung für den Schweizer Solaranlagenhersteller von „Kaufen“ auf „Reduzieren“ gesenkt hat, mit der Begründung mangelnder Aussicht auf Wettbewerbsvorteile wie den Resilienzbonus in Deutschland.
Der Resilienzbonus ist eine zusätzliche Einspeisevergütung für Projektentwickler, um die Preislücke zwischen lokalen und importierten Modulen von chinesischen Herstellern zu überbrücken. Er könnte die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen wie von Meyer Burger gegenüber Importen erhöhen. „Solarprodukte aus Deutschland erfüllen Ansprüche, die andere nicht erfüllen. Zum Beispiel verzichten Hersteller in Deutschland oft auf Giftstoffe oder haben einen hohen Wirkungsgrad“, sagte Wirtschafsminister Robert Habeck dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Wer so einen Unterschied macht und zur Resilienz beiträgt, sollte dafür belohnt werden“, kommentierte der Grünen-Politiker das Vorhaben weiter. „Deshalb möchte ich, dass wir eine Pilotausschreibung für eine Art Resilienzbonus ermöglichen.“
Während der Analyst Emrah Basic, der das Kursziel von 0,81 CHF auf 0,18 CHF reduzierte, ein positives politisches Ergebnis in Deutschland für dieses Jahr erwartet, ist das Timing und die Bewertung der politischen Entwicklung in Deutschland schwierig. Ohne den Resilienzbonus sei eine Verlagerung in die USA unausweichlich, was zusätzliche Kosten in Höhe eines mittleren zweistelligen Franken-Millionenbetrags verursachen würde.
Das macht die Meyer-Burger-Aktie
Am Vormittag verbilligen sich die Anteilscheine um rund zehn Prozent und kosteten zuletzt 0,16 Franken. Die Performance innerhalb der letzten zwölf Monate beträgt minus 71 Prozent.