Die Aktien der SMA Solar Technology AG verzeichnen zur Wochenmitte eine signifikante Talfahrt. Grund dafür ist eine sich abkühlende Dynamik im Solarbereich, die einst durch massive Förderungen befeuert worden war. Politische und wirtschaftliche Akteure stehen nun vor der Herausforderung, auf diese Entwicklung zu reagieren und adäquate Strategien zu entwickeln.
Der anfängliche Solarboom, ausgelöst durch die Energiekrise nach Russlands Einmarsch in die Ukraine, schwächt sich ab. Mit normalisierten Energiepreisen und einem intensiven Wettbewerb verzeichnet SMA Solar einen Rückgang neuer Aufträge. Auch Meyer Burger, ein Schlüsselakteur im Photovoltaikbereich, wies zur Wochenmitte auf Produktionsrisiken in Europa hin, was zusätzlich Unsicherheit schürt und zur Entscheidung des Schweizer Unternehmens führte, eine Produktion in den USA zu planen.
Die Politik ist gefordert
Die deutsche Solarindustrie sieht sich mit Preisdumping durch chinesische Anbieter konfrontiert und fordert politische Unterstützung. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer plädierte für ein Rettungspaket für das Meyer-Burger-Werk in Freiberg, während Gespräche auf Bundesebene eine Anpassung der Einspeisevergütung erörtern könnten. Ebenso wird bei Meyer Burger eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Ausbaus erwogen, was die Aktien um 35 Prozent fallen ließ.
Das macht die SMA-Solar-Aktie
Die SMA-Solar-Aktie verzeichnet am Nachmittag ein Minus von 8,5 Prozent, womit sich das Unternehmen am MDAX-Ende wiederfindet. Gegenüber dem Rekordhoch im vergangenen Sommer bei 112,70 Euro hat das Papier rund 60 Prozent verloren. Die Aktie von Wacker Chemie spürt mit einem Verlust von etwa fünf Prozent aufgrund einer erwarteten Verzögerung bei der Erholung im Silikongeschäft ebenfalls den Verkaufsdruck im Solarsektor (mit Material von dpa-AFX).