Die Bayer-Aktie rutscht am Donnerstagmittag urplötzlich ans DAX-Ende. Der Grund: Es kursieren Gerüchte, dass der Konzern die Aufspaltung nun doch ablehnt.
Investoren hatten gehofft, dass eine Zerteilung des Konglomerats, das derzeit in drei Sektoren – Crop Science, Pharma und Consumer Health – operiert, mögliche versteckte Werte freisetzen und die Aktienperformance voranbringen könnte.
Vorstandsvorsitzender Bill Anderson lehnt eine Zerschlagung des Konzerns laut Insiderkreisen nun aber ab. Stattdessen plane das Management, sich auf ein neu angekündigtes Betriebsmodell zu konzentrieren und eine mögliche Strukturänderung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
In einer für den 5. März anberaumten Strategiebesprechung soll dieses Modell weiter diskutiert werden.
Herausforderungen bei Bayer
Bayer erlebte einen Rückschlag, nachdem der Wirkstoff Asundexian an Erwartungen scheiterte. Zusätzlich steht das Unternehmen vor dem Patentschutzverlust der Hauptprodukte Xarelto und Eylea, was die Position der Sparte weiter schwächen könnte. Eine weitere Herausforderung stellt der Crop-Science-Bereich dar, der nicht nur mit einer Reihe von Rechtsstreitigkeiten, insbesondere bezüglich des Produkts Roundup in den USA, zu kämpfen hat, sondern auch durch eine gedämpfte Nachfrage im Agrarsektor und fallende Rohstoffpreise unter Druck steht.
Einige Investorenargumente betonen das Potenzial zur Schuldentilgung und zur Investition in neue Medikamente, das sich durch den Verkauf der Consumer-Health Sparte ergeben könnte. Auf der anderen Seite gibt es Bedenken hinsichtlich potenzieller hoher Steuerlasten und einer Zunahme rechtlicher Auseinandersetzungen.
Das macht die Bayer-Aktie
Die Bayer-Aktie verliert am Donnerstag 3,2 Prozent und rutscht ans DAX-Ende.
Hinweis auf Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.