Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Freitag die Bedeutung der deutschen Rüstungsindustrie betont und die langfristigen Pläne für zukünftige Verteidigungsprojekte diskutiert. Sein Besuch eines Airbus-Militärstandorts unterstreicht die politische Unterstützung für das Branchenwachstum, während gleichzeitig Debatten um die nationale Sicherheit an Bedeutung gewinnen.
Bei seinem Besuch am Airbus-Militärstandort in Manching hob Bundeskanzler Olaf Scholz die strategische Relevanz der deutschen Rüstungsindustrie hervor. Im Zentrum steht das FCAS-Projekt, ein trinationales Luftkampfsystem, das Deutschland zusammen mit Frankreich und Spanien verwirklichen will und dessen Einsatz ab 2040 geplant ist. Während des Besuches gab es keine neuen Aufträge an Airbus; der Zweck des Treffens lag im Informations- und Erfahrungsaustausch.
Bestellung von US-Kampfjets sorgt für Verunsicherung
Die Bestellung von 35 F-35-Kampfflugzeugen aus den USA als Ersatz für die veraltete Tornadoflotte sorgte zuletzt für Verunsicherung in der Branche. Die Furcht, künftige Aufträge könnten ins Ausland gehen, verstärkt den Ruf nach einer Bevorzugung deutscher Anbieter bei Verteidigungsaufträgen. Für den Eurofighter plant Airbus zwischen 2025 und 2030 die Fertigung von 58 Maschinen für die deutsche Luftwaffe und das spanische Militär. Dies soll nicht nur die Auslastung des Standorts Manching sichern, wo Airbus derzeit 5.800 Personen beschäftigt, sondern auch die rund 1.000 Arbeitsplätze der dort tätigen Bundeswehrmitarbeiter.
Das machen die Rüstungs-Aktien
Für die Rheinmetall-Aktie geht es am Freitagnachmittag um 0,4 Prozent nach unten, am Morgen hatte das Papier hingegen noch rund ein Prozent im Plus notiert. Gleichwohl verzeichnet das Papier im noch recht jungen Börsenjahr 2024 bereits einen Kursanstieg um elf Prozent. Auch die Airbus-Aktie drehte am Nachmittag ins Minus und gab zuletzt um 0,75 Prozent nach. Das Plus seit Jahresbeginn fällt mit rund fünf Prozent jedoch nur halb so groß aus (mit Material von dpa-AFX).