BASF hat vorläufige Zahlen für 2023 vorgelegt. Umsatz und operatives Ergebnis blieben unter der eigenen Prognose (Finanztreff berichtete). So reagieren jetzt die Branchenkenner, die das Papier covern.
Jefferies hat die Einstufung für BASF nach vorläufigen Jahreszahlen auf „Underperform“ mit einem Kursziel von 41 Euro belassen. Das operative Ergebnis (EBIT) des Chemiekonzerns sei hinter der Markterwartung zurückgeblieben, schrieb Analyst Chris Counihan in einer ersten Einschätzung am Freitag. Der freie Barmittelzufluss hingegen habe seine Schätzung deutlich übertroffen.
Die Baader Bank hat die deutsche Dividendenperle auf „Add“ mit einem Kursziel von 53 Euro belassen. Der Chemiekonzern habe noch schwächer abgeschnitten, als geplant und vom Markt erwartet, schrieb Analyst Konstantin Wiechert. Er verwies insbesondere auf das im Schlussquartal gegenüber dem Vorquartal fast halbierte EBIT. Zudem habe der freie Barmittelzufluss enttäuscht, der mit 2,7 Milliarden Euro unter den für eine stabile Dividendenausschüttung erforderlichen 3,0 Milliarden liege. Wiechert geht dennoch davon aus, dass 2,7 Milliarden noch immer gut genug sind, um in diesem Jahr die Dividende stabil zu halten.
Die UBS stuft weiterhin auf „Buy“, das Kursziel wurde auf 59 Euro belassen. Einem starken Free Cash Flow stünden verfehlte Erwartungen bezüglich des EBIT gegenüber, schrieb Analyst Samuel Perry. Der Experte betonte derweil seine Ansicht, dass das vierte Quartal für den Chemiekonzern den Tiefpunkt markiert. Seine Kaufempfehlung basiere auf der Erwartung einer längerfristigen zyklischen Gewinnerholung.
Das macht die BASF-Aktie
Die Aktien der BASF haben am Freitag nach der Vorlage von Eckzahlen ihre vorbörslichen Kursverluste im Xetra-Handel schnell revidiert. Zuletzt gewannen sie im moderat höheren DAX 0,9 Prozent auf 44,07 Euro.
Einige Händler hatten bereits mit einem schwachen Abschneiden gerechnet. Vieles sei nach dem mauen Jahresstart inzwischen eingepreist, hieß es. Entscheidend sei nun der Ausblick auf 2024, der gegen Ende Februar veröffentlicht werde.
Seit Jahresanfang stehen die BASF-Papiere mit knapp zehn Prozent im Minus und zählen damit zu den schwächsten Werten im deutschen Leitindex. Von der Kurserholung seit Anfang Dezember, die die Titel bis kurz vor Weihnachten auf den höchsten Stand seit Ende April hatte steigen lassen, ist inzwischen kaum noch etwas übrig. Die BASF-Kursentwicklung spiegelt zudem die des europäischen Chemiesektors in den vergangenen Wochen recht genau wider (mit Material von dpa-AFX).
von Lukas Meyer
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.