Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS sieht sich ernsthaften Anschuldigungen ausgesetzt. Es geht um Vorwürfe des Greenwashings. Bereits am 16. Januar haben Ermittler des Bundeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaft die Büros der DWS untersucht.
Gegen die DWS, Asset-Management-Sparte der Deutschen Bank, herrschen Vorwürfe des Greenwashings, also der irreführenden Vermarktung von Finanzprodukten als umweltfreundlicher als sie tatsächlich sind. Nach Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft vom Mittwoch ermittelten Vertreter des Bundeskriminalamtes (BKA) und der Staatsanwaltschaft bereits am 16. Januar in den Räumen der DWS. Diese Untersuchung folgte auf Ereignisse vom Mai 2022, nach denen bereits Durchsuchungen stattgefunden hatten und die im Juni zu einem Wechsel an der Spitze des Unternehmens führten.
Reaktion der DWS
Die DWS bestätigt, dass sie mit über drei Millionen bereitgestellten Dokumenten kooperativ auf die Ermittlungen reagiert hat. Eine Sprecherin betonte die Transparenz des Unternehmens und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Behörden. Sie äußerte das Bestreben der DWS, die Untersuchungen rasch abzuschließen, wies jedoch darauf hin, dass der Zeitplan von den Ermittlungsbehörden abhänge. Die Untersuchung richtet sich gegen den ehemaligen Chef der DWS sowie gegen unbekannte Mitarbeiter.
Neue Kurszielsenkung
Warburg Research hat das Kursziel am Dienstag von zuvor 17,40 Euro auf 16,30 Euro gesenkt und die Kaufempfehlung beibehalten. Analyst Andreas Pläsier erwartet einen Ertragsanstieg von etwa neun Prozent, den das Kreditinstitut bei den kommenden Quartalszahlen präsentieren dürfte. Seine Vorsteuergewinnprognosen für die Jahre 2023 und 2024 hat er aber nach unten korrigiert.
Das macht die Deutsche-Bank-Aktie
Die Aktie der Deutschen Bank zeigt sich am Mittwoch unbeeindruckt und steigt um rund ein Prozent. Die Papiere setzen sich weiter von der 50-Tage-Linie bei 11,80 Euro nach oben ab (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch