Der US-Autobauer Ford hat eine beträchtliche Anzahl seiner Sport Utility Vehicles (SUVs) zurückgerufen, nachdem Sicherheitsrisiken bei einem Teil der Fahrzeuginnenverkleidung identifiziert worden sind. Der Automobil-Gigant sieht sich mit intensiver Prüfung durch Aufsichtsbehörden konfrontiert, was zu spürbaren Auswirkungen an den Börsen geführt hat.
Konkret hat Ford Motor Co einen globalen Rückruf von 2,24 Millionen Explorer SUVs der Modelljahre 2011 bis 2019 angekündigt. Dieser Rückruf ist durch mögliche Probleme mit den Halteklammern der A-Säulenverkleidung veranlasst, die sich während der Fahrt lösen und so ein Sicherheitsrisiko darstellen könnten. Von dem Rückruf sind vor allem 1,89 Millionen Fahrzeuge in den USA betroffen, wobei Ford angibt, dass bis dato keine Unfälle oder Verletzungen durch den Defekt bekannt sind.
So soll die Inspektion ablaufen
Händler sollen die Klammern überprüfen und nötigenfalls ersetzen, wobei geschätzt wird, dass etwa fünf Prozent der zurückgerufenen Fahrzeuge betroffen sein könnten. Dies entspricht rund 112.000 Autos, bei denen Ford einen tatsächlichen Defekt der Klammern einkalkuliert.
Sicherheitsrisiko war bereits seit Längerem bekannt
Obwohl bereits 2018 Bedenken gegenüber den Modellen der Jahre 2012 bis 2014 aufgetaucht sind, urteilte Ford nach einer Prüfung, dass kein Rückruf nötig sei. Eine Untersuchung der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA sowie Anfragen von Transport Canada im Jahr 2023 haben jedoch dazu geführt, dass die Sicherheitsrisiken neu bewertet wurden. Tatsächlich existieren 14.337 Garantieberichte, die Probleme mit der A-Säulenverkleidung thematisieren.
Das macht die Ford-Aktie
Die Aktien des US-Unternehmens verzeichneten zur Wochenmitte einen Kursverlust von etwa 1,2 Prozent, als die Information öffentlich wurde. Im weiteren Handelsverlauf weitete sich das Minus auf zuletzt rund drei Prozent aus. Diese Entwicklung verdeutlicht die Sensibilität des Finanzmarktes gegenüber sicherheitsrelevanten Ereignissen bei großen Konzernen wie Ford (mit Material von dpa-AFX).
von Jan-Paul Fóri