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IBM: Liefert „Big Blue“ heute Abend?

IBM: Liefert „Big Blue“ heute Abend?

24.1.2024 08:26:00 | Quelle: finanztreff.de | Lesedauer etwa 3 min.

Die Berichtssaison in der größten Volkswirtschaft der Welt befindet sich in vollem Gange. Heute richten sich die Blicke der Anleger vor allem auf Tesla und IBM. Beide werden nach US-Börsenschluss Einblicke in ihre Bücher gewähren. Das sind die Aussichten für IBM.

Für das vierte Quartal des Fiskaljahres 2023 erwarten die Analysten von IBM 3,6 Prozent mehr Umsatz (17,29 Milliarden Dollar) und 20,3 Prozent mehr Gewinn (3,51 Milliarden Dollar). Für die Aktionäre würde somit ein um 16,8 Prozent höheres EPS von 3,76 Dollar Gewinn je Aktie zu Buche stehen. Diese Kennziffer wird mitentscheidend für die Kursreaktion sein.

Rivale SAP hat am Morgen bereits geliefert (Finanztreff berichtete). Gelingt auch IBM eine positive Überraschung?

Gewinn

Innerhalb der letzten zehn Jahre gelang IBM jedenfalls häufig eine positive Überraschung. Das EPS lag im Mittel 3,2 Prozent über den Markterwartungen. Dies hat dazu geführt, dass der Tech-Titel eine Woche nach Bilanzvorlage durchschnittlich 5,1 Prozent höher oder niedriger stand. Mit einer gewissen Volatilität ist auf jeden Fall zu rechnen. Zum Vergleich: Beim irischen Rivalen Accenture liegt dieser Wert bei 4,0 Prozent, beim deutschen Konkurrenten SAP bei 4,6 Prozent. US-Branchenkollege HP schwankt um 5,9 Prozent.

Cashflow

„Der Ausblick auf den freien Cashflow von IBM für 2024 wird wahrscheinlich die wichtigste Kennzahl sein, wenn das Unternehmen seine Ergebnisse für 4Q/23 vorlegt“, schrieb Bloomberg-Intelligence-Analyst Anurag Rana. „Eine Zahl von weniger als elf Milliarden Dollar (Verbesserung um 500 Millionen Dollar gegenüber 2023) wird wahrscheinlich für Enttäuschung sorgen.“

Einfach durchhalten?

Vor dem Bericht stufen 11 der 24 Analysten, die sich gegenüber Bloomberg geäußert haben, IBM als Halteposition ein. Acht raten zum Kauf. Demgegenüber stehen fünf Verkaufsempfehlungen. Das durchschnittliche Kursziel lautet auf 157,84 Dollar, impliziert also ein Ertragspotenzial von rund neun Prozent.

Der Evercore-ISI-Analyst Amit Daryanani hob am Freitag sein Rating für IBM-Aktien von „In line“ auf „Outperform“ und erhöhte sein Kursziel von 165 auf 200 Dollar. Seiner Ansicht nach ist IBM ein übersehener Nutznießer der zunehmenden KI-Implementierung.

Am Montag wiederholte Brian Essex, Analyst bei JPMorgan, seine neutrale Bewertung der IBM-Aktie, während er sein Kursziel von 145 auf 170 Dollar anhob. Er sagte, die Investoren werden sich auf die Kommentare des Unternehmens zum Wachstum 2024 und zum freien Cashflow konzentrieren, wenn das Unternehmen seine Ergebnisse vorlegt.

„Wir erwarten relativ gleichbleibende Ergebnisse, unterstützt durch gesunde Beratungseinnahmen, Softwarewachstum im mittleren einstelligen Bereich, ein günstigeres Währungsumfeld, günstige Erneuerungszyklen und zusätzliche Kostenrationalisierung“, schrieb der Experte.

Das macht die IBM-Aktie

Die IBM-Aktie schloss am Dienstag den vierten Handelstag in Folge mit grünen Vorzeichen. Zu Buche steht ein Kursplus von 0,64 Prozent auf 173,94 Dollar, nachdem bereits am Montag bei 174,45 ein Hoch seit März 2017 erreicht worden war.


von Lukas Meyer

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der finanztreff GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: IBM.