Keine Überraschung: Nokia hat ein herausforderndes Jahr hinter sich, das von einem erheblichen Gewinnrückgang geprägt war. Eine Baustelle stellte ähnlich wie bei Konkurrent Ericsson das schwächelnde Netzwerkgeschäft dar. Der Ausblick macht jedoch Hoffnung. Die Nokia-Aktie legt deutlich zu.
Im Jahr 2023 sank der Umsatz des Unternehmens um elf Prozent auf rund 22,3 Milliarden Euro. Noch dramatischer gestaltete sich der Einbruch beim Nettogewinn, der um 84 Prozent auf 679 Millionen Euro absackte. Der Gewinn pro Aktie lag bei 29 Cent. Besonders das Netzwerkgeschäft litt unter einer Branchenflaute.
Nokias Umsatz fiel im Schlussquartal um 23,4 Prozent auf 5,71 Milliarden Euro und es wurde ein Gewinn von zehn Cent pro Aktie verzeichnet. Die Brutto- und operative Marge sanken um 40 Basispunkte auf 43,1 Prozent beziehungsweise 70 Basispunkte auf 14,8 Prozent.
Trotz des schwachen letzten Quartals konnte Nokia in einigen Bereichen positiv überraschen. Das bereinigte Betriebsergebnis von 547 Millionen Euro übertraf die Markterwartungen.
Jahresprognose
Ungeachtet der schwierigen Lage hat der Aufsichtsrat beschlossen, eine Dividende von 13 Cent je Aktie für das Geschäftsjahr zu zahlen. Zusätzlich wurde ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 600 Millionen Euro aufgelegt. Als Begründung dient die Prognose eines operativen Gewinns von 2,3 bis 2,9 Milliarden Euro für das Jahr 2024 nach einem Einbruch im Jahr 2023 um fast ein Viertel auf knapp 2,4 Milliarden Euro.
CEO Pekka Lundmark zeigte sich vorsichtig optimistisch bezüglich der Zukunftsaussichten von Nokia. Trotz eines schwierigen Marktumfelds verzeichnete das Unternehmen gegen Ende des Jahres einen Anstieg beim Auftragseingang. Gleichwohl kündigte Nokia an, bedingt durch geringere Ausgaben seiner Kunden und den Verlust eines bedeutenden Auftrags von AT&T an den Konkurrenten Ericsson, bis zu 14.000 Arbeitsstellen abzubauen.
Bewertung durch JPMorgan
JPMorgan hat die Bewertung für Nokia auf „Neutral“ bei einem Kursziel von vier Euro belassen. Analyst Sandeep Deshpande hob die effektive Kostenkontrolle und den vorteilhaften Produktmix als Faktoren hervor, die zum Übertreffen der Erwartungen beigetragen haben. Dennoch betonte er, dass der Ausblick des Unternehmens gemischte Signale sendet und insbesondere die abnehmende Nachfrage ein Grund zur Sorge sei.
Das macht die Nokia-Aktie
Die Nokia-Aktie steigt am Donnerstag um 6,3 Prozent auf 3,37 Euro. Das Chartbild hat sich wieder deutlich aufgehellt (mit Material von dpa-AFX).
von Sarina Rosenbusch