Intel hat am Donnerstagabend seine Q4-Zahlen veröffentlicht und eigentlich überzeugt – sowohl der Umsatz als auch der Gewinn sorgten für eine positive Überraschung. Das Problem: die Prognose. Die Aktie des Halbleiterspezialisten rauschte demnach zweistellig ab.
Im Q4 hat Intel den Umsatz im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 15,4 Milliarden Dollar gesteigert und damit die Markterwartungen von 15,2 Milliarden Dollar übertroffen. Unter dem Strich gab es einen Gewinn von 2,7 Milliarden Dollar nach einem Verlust von 700 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Auch dieser Wert hat die Prognosen geschlagen.
Intel hat nun für das laufende Quartal Erlöse zwischen 12,2 und 13,2 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Analysten hatten im Schnitt hingegen mit gut 14 Milliarden Dollar gerechnet. Auch die Prognose für den bereinigten Gewinn pro Aktie fiel deutlich unter den Erwartungen aus.
Die Prognose zeigt, dass Intel-Chef Pat Gelsinger bei der Umgestaltung des einst dominierenden Chipunternehmens noch viel Arbeit vor sich hat. Unter anderem bei der Technik für das KI-Datacenter ist die Konkurrenz stark. Gelsinger will die Wende mit neuen Produktionsprozessen für effizientere Chips schaffen, die auch externen Halbleiterkonzernen zur Verfügung stehen sollen.
„Wir gehen davon aus, dass wir im Jahr 2024 und darüber hinaus weitere Effizienzgewinne erzielen werden, wenn wir unser neues internes Foundry-Modell implementieren, das auf größere Transparenz und Verantwortlichkeit sowie höhere Renditen für das Kapital unserer Eigentümer ausgerichtet ist“, so Intel-CFO David Zinsner, der versuchte, die Aufmerksamkeit der Anleger auf die langfristigen Zukunftschancen zu lenken.
Das macht die Intel-Aktie
Intel verlor in Reaktion auf die enttäuschende Prognose nachbörslich elf Prozent. Die Aktie wurde zuletzt bei 44,16 Dollar gehandelt (mit Material von dpa-AFX).
von Lukas Meyer